Mudau. (lm) Angelegenheiten der Feuerwehren nahmen breiten Raum in der Sitzung des Gemeinderates unter Vorsitz von Bürgermeister Norbert Rippberger ein.
So wurde nach vorangegangener Abteilungsversammlung mit Wahlen in Reisenbach Rainer Schäfer erneut zum Abteilungskommandanten gewählt und nun auch durch den Gemeinderat bestätigt.
Zustimmung fand im Gremium, neben der durch Feuerwehrsachbearbeiter Gerd Mayer vorgestellten modifizierten Feuerwehrsatzung, auch die angestrebte Kooperation der Abteilungswehren Donebach und Mörschenhardt.
Wie Bürgermeister Dr. Rippberger im Beisein von Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr und zahlreichen Feuerwehrangehörigen mitteilte, hatte der Feuerwehrbedarfsplan ergeben, dass bei den Abteilungen Donebach und Mörschenhardt aufgrund der Altersstruktur in Zukunft Probleme auftreten würden, die den Fortbestand der Abteilungen gefährden würden.
In enger Kooperation zwischen den Führungen der beiden Abteilungen, Gesamtkommandant Markus Peiß und der Gemeindeverwaltung wurde vereinbart, dass beide Abteilungen, auch aufgrund ihrer Historie und der gemeinsamen Jugendwehr, weiter bestehen bleiben sollen, allerdings unter einer gewählten gemeinsamen Führung.
Im Detail stellte Patrick Habeth von der Firma "forPlan" den Feuerwehrbedarfsplan für die nächsten fünf Jahre vor. Habeth lobte - wie auch Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr - die über 96 prozentige Erfolgsquote durch die Freiwilligen in Mudau sowohl in der Qualifikation als auch in der Schnelligkeit und im Altersdurchschnitt. Er empfahl, Wert auf Ausbildung und kontinuierliche Mitgliedergewinnung - auch im Jugendbereich - zu legen, ebenso auf die Anpassung der Fahrzeugstruktur und Gebäudesituation. Dieser Bereich sollte kontinuierlich überprüft werden.
Positiv sei, dass nach den ersten Vorstellungen des Feuerwehrbedarfsplans schnell reagiert und viele Empfehlungen in kurzer Zeit angenommen wurden. Unter anderem die gemeinsame Führung der Abteilungswehren Donebach und Mörschenhardt.
Die Abteilungskommandanten Kurt Rippberger (Donebach) und Günther Schüßler (Mörschenhardt) sowie ihre Stellvertreter Jochen Walz, Philipp Scheuermann, Nico Gramlich und Jochen Schnörr wurden in der Sitzung von ihren Ämtern entbunden, werden aber bis zur Bestellung der gewählten Nachfolger ihre Ämter weiter ausüben. Gesamtkommandant Markus Peiß mit seinen Stellvertretern Manfred Müller und Holger Münch waren anwesend, um den Jahresbericht der Gesamtwehr Mudau abzugeben. Demnach sind in den acht Abteilungswehren 237 Mitglieder von insgesamt 371 aktiv. Es gab 28 Brandeinsätzen, 32 technische Hilfeleistungen, 21 Fehlalarmierungen durch Brandmeldeanlagen und 28 sonstige Einsätze. Besonders stolz ist man auf die 77 Mitglieder starke Jugendabteilung und dankbar für 57 Alterskameraden.
Weitere Themen der Gemeinderatssitzung: Der Klärschlamm aus der Mudauer Kläranlage wird künftig nicht mehr zur Verwertung in der Landwirtschaft abgegeben, sondern einer thermischen Verwertung zugeführt. Der Gemeinderat beschloss den Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung durch einen Betrieb in Preunschen und den Abschluss eines entsprechenden Vertrages mit der Firma BAGeno eG aus Bad Mergentheim. Die thermische Verwertung des Klärschlamms erfolgt zum Angebotspreis von 97,68 Euro je Tonne und soll bis Ende 2022 erfolgen. Damit erhöhen sich die Kosten für die Gemeinde um jährlich 10.000 Euro (44.000 Euro) gegenüber der bisherigen landwirtschaftlichen Verwertung in Höhe von 34.000 Euro (Übernahme, Transport, Untersuchungen usw.).
Im Jahresdurchschnitt fallen auf der Mudauer Kläranlage 2100 Kubikmeter Nassschlamm an, was einem Pressschlammgewicht von 420 Tonnen entspricht. Als Grundlage für die vertragliche Neuorientierung gelten die Tatsachen, dass die Akzeptanz in der Bevölkerung für die landwirtschaftliche Schlammverwertung immer mehr sinkt und zudem durch eine neue Klärschlammverordnung hohe bürokratische Hürden aufgebaut wurden. Daher hatte sich der Landwirtschaftsbetrieb in Preunschen zum Ausstieg aus der Klärschlamm-Kooperation entschlossen.
Die heimische Landschaft wandele sich mehr und mehr zu einer Weihnachtsbaumkultur. Kaum eine Gemeinderatssitzung, in der man sich nicht mit neuen Anträgen auf die Errichtung von Weihnachtsbaumkulturen befasst. So auch in der jüngsten Sitzung, in der es um 15,05 Hektar auf Gemarkung Steinbach ging. Der Gemeinderat schloss sich der Empfehlung des Ortschaftsgremiums an. Demnach liegen Teile der beantragten Flächen zwar nicht in für Weihnachtsbäume ausgewiesenen Flächen, dürfen aber in Eigenleistung des Antragstellers bepflanzt werden.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt beschloss das Gremium den von Hauptamtsleiter Herbert Knapp vorgestellten Kindergartenbedarfsplan 2018/19, der auch deutlich machte, wie beengt die derzeitige Situation ist.
Kindergarten Mudau: eine Regelgruppe, eine Regelgruppe zeitgemischt mit verlängerter Öffnungszeit, zwei Ganztagsgruppen zeitgemischt mit verlängerter- und Regelöffnungszeit, eine altersgemischte Regelgruppe U3 und Ü3, zwei Kleinkindgruppen U3.
Kindergarten Schloßau: eine Regelgruppe zeitgemischt mit verlängerter Öffnungszeit, eine altersgemischte Gruppe mit verlängerter Öffnungszeit U3 und Ü3, eine Krippengruppe im Nebengebäude. Weiter gab der Gemeinderat seine Zustimmung zur Einstellung einer Personalkraft von mindestens 50 Prozent als Vertretung im Kindergarten Mudau und Schloßau.
Der Gemeinderat billigte grundsätzlich auch das vorgelegte Raumkonzept für den Umzug des Kindergartens Mudau in die Räumlichkeiten der Grund- und Hauptschule und beauftragte die Verwaltung gemeinsam mit der Schule, dem Kindergarten, der Kirchengemeinde und den Aufsichtsbehörden die weiteren Vorbereitungen mit Bauantrag zu treffen.
Besonders interessant aus dem Tagesordnungspunkt "Bauanträge" dürfte der Antrag auf Errichtung eines "Penny"-Marktes auf dem ehemaligen Gelände der Straßenmeisterei sein, womit der bisher angedachte Platz nahe des Kreisels hinfällig ist, was von der Verwaltung sehr begrüßt wurde.