Der eigene heimelige Glühweinstand im allerengsten Kreis – sicherlich nicht die schlechteste Idee in Zeiten der Absagen und Corona-Beschränkungen. Foto: Joachim Casel
Neckar-Odenwald-Kreis. (joc) Der bunte Lichterglanz erfreut das Auge, schon von Weitem dringt der Duft des dampfenden Glühweins mit einem wohligen Kribbeln in die Nase. Keine Frage, der Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt steht seit Jahrzehnten für gelebte Geselligkeit, Genuss und ausgelassene Freude in netter Atmosphäre. Doch in diesem Jahr ist alles ganz anders. Allerorts hagelte es Absage um Absage. Kein Weihnachtsmarkt kann stattfinden, kein Glühweinstand öffnen. Das kleine fiese Virus raubt einem im Winter 2020 wirklich alle Freuden.
Was also tun in diesen schweren und kontaktarmen Zeiten? Kompletter Verzicht auf die lieb gewordene Glühwein-Atmosphäre? Nein, es gibt doch noch Hoffnung, in Zeiten, in denen so vieles über Homeoffice geht. Warum eigentlich nicht Glühweinfreuden im Homeoffice (oder besser danach)? Der ganz persönliche Glühweinstand im trauten Heim ist sicherlich eine gute Alternative, in Zeiten, in denen sonst wenig bis gar nichts geht. Das Rezept für den heimischen Glühweinstand ist denkbar einfach: Man nehme ein paar gute Freunde (Achtung Corona-Beschränkungen), gestalte die vorhandenen Räumlichkeiten mit adventlichem Deko und Lichterglanz. Und jetzt benötigt man nur noch einen Glühwein seines Vertrauens.
Konni, passionierter Glühweingenießer aus Buchen, hat hier einen ganz speziellen Tipp: "Ein Bio-Glühwein ist sicher eine gute Wahl. Der ,heiße Hirsch’ aus Norddeutschland klingt nicht nur gut, er schmeckt auch klasse!"
Auch andere Glühweinfreunde wollen auf ihr heiß und innig geliebtes Getränk – auch in diesem besonderen Jahr – nicht verzichten. Laut einer bundesweiten Umfrage vermissen viele Bürger den Glühweinstand sogar mehr als die weihnachtlichen Familienfeiern. Ob der Befragung bereits ein intensiver Glühweingenuss vorausging, ist unserer Redaktion allerdings nicht bekannt. Der Wahrheitsgehalt der Befragung liegt also im Dunkeln, oder besser gesagt im Dunkelroten. Allerdings gibt es hier ja auch den alten Sinnspruch: "In vino veritas" ("Im Wein liegt die Wahrheit"). Ungeklärt bleibt hier aber die Frage: Gilt dieses Zitat auch für Glühwein? ....
Wie dem auch sei. Qualität ist wichtig – allein schon wegen der eventuellen Nachwirkungen am nächsten Tag. Aber hier gibt es längst richtig gute Angebote. Testsieger sind die Marken Hürschi, Snöflingor und Gerstacker. Aber auch sonst ist der Markt gut bestückt.
Das sagt auch Heike Büchler aus Hainstadt, die viele Jahre einen Deko- und Glühweinstand in der angrenzenden hessischen Region betrieben hat. Sie hält kleine Events daheim und im ganz kleinen Kreis für eine gute Idee, um die furchtbare glühweinlose Weihnachtsmarktzeit gut zu überbrücken. Und auch Heike Büchler sagt, dass es ganz wichtig ist, Sorgfalt bei der Wahl des Glühweins walten zu lassen: "Es gibt mittlerweile viele richtig gute Glühweine. Mein Favorit ist der ,Fader’. Er schmeckt natürlich und ist sehr bekömmlich."
Und, wenn man sich ein bisschen Zeit nimmt, ist natürlich auch "Do It Yourself" eine gute Alternative. Für diejenigen, die nichts dem Zufall überlassen und ganz genau wissen wollen, was in ihrem Glühwein so alles drin ist, für den haben wir links im Kasten ein Rezept für den kleinen Glühweinspaß zu Hause.
Na denn Prost – und hoffentlich im nächsten Jahr wieder live in netter Runde zusammen auf dem einen oder anderen Glühweinstand ...