Am Materiallager Hardheim sollen rund 90 Dienstposten entstehen. Archivfotos: Rüdiger Busch
Altheim/Hardheim. (pm/RNZ) Die Bundeswehr bekommt weiter Einrichtungen und Liegenschaften zurück, die im Zuge der Verkleinerung der Truppe im vergangenen Jahrzehnt aufgegeben wurden oder zur Auflösung anstanden. Unter anderem werden mehrere Depots reaktiviert, darunter das Munitionslager Altheim und das Materiallagers Hardheim. Damit sollen die Streitkräfte künftig an 271 Standorten in Deutschland präsent sein – und sich besser wieder auf die Kernaufgabe Landes- und Bündnisverteidigung einstellen können.
Nun gibt es weitere Informationen zum Aufstellungsbeginn der Lager. Das Landeskommando Baden-Württemberg teilte über den Tagesbefehl am gestrigen Freitag mit, dass die Bundesministerin der Verteidigung, Annegret Kramp-Karrenbauer, die bereits im Januar 2019 getroffene Grundsatzentscheidung zur Wiederinbetriebnahme des Munitionslagers Altheim und des Materiallagers Hardheim jetzt auch mit konkreten Organisationselementen hinterlegt hat. Der Aufstellungsbeginn für die Dienststellen "Munitionslager Altheim" und "Materiallager Hardheim" ist demnach für den 1. April 2022 geplant.
Ursprünglich war die Wiederinbetriebnahme beider Liegenschaften im Neckar-Odenwald-Kreis für 2021 geplant. In Altheim ist ergänzend eine Bundeswehrfeuerwehr angedacht.
"Für gute Nachrichten sind wir nahezu grenzenlos empfänglich." Mit diesen Worten hat Landrat Achim Brötel auf die freudige Mitteilung reagiert. Im Munitionslager Altheim einschließlich der Bundeswehr-Feuerwehr sollen rund 70 Dienstposten, und damit zehn mehr als ursprünglich geplant, und im Materiallager Hardheim sogar rund 90 Dienstposten entstehen. Dadurch würden, so Brötel, nicht zuletzt auch die Garnisonsstandorte Hardheim und Walldürn weiter gestärkt. Der Bund halte also erfreulicherweise Wort. Dafür sei man im Neckar-Odenwald-Kreis nicht nur der Bundesverteidigungsministerin, sondern auch den beiden Bundestagsabgeordneten Alois Gerig und Nina Warken außerordentlich dankbar, die sich beide immer wieder in besonderer Weise für die Bundeswehrstandorte im Kreis stark gemacht hatten. Dadurch habe die Bundeswehr in unserer Region nicht nur eine lange Tradition, sondern eben auch wieder eine glänzende Zukunft.
Bundestagsabgeordneter Alois Gerig erklärte erfreut: "Ich freue mich, dass die Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer nicht nur Wort gehalten hat, sondern die Aufstellung bereits im Frühjahr 2022 folgen soll. Der Aufstellungsbeginn ist die erfolgreiche Fortführung des Großprojektes Bundeswehrstandortsicherung in unserer Heimat – eines der wichtigsten in meiner bisherigen Amtszeit als Bundestagsabgeordneter. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für die erfolgreiche Zusammenarbeit."
Der Bund wird rund 28 Millionen Euro in die Liegenschaften in Altheim und Hardheim investieren. In das Munitionsdepot Altheim mit Bundeswehrfeuerwache sollen ungefähr zwölf Millionen Euro investiert werden, in das Materiallager in Hardheim etwa 16 Millionen Euro. Die Schließung der beiden Liegenschaften war ursprünglich 2011 beschlossen worden. Das Hardheimer Materiallager auf dem Wurmberg, in dem vor allem Drohnen gelagert und Reifen montiert wurden, war am 18. Dezember 2018 außer Dienst gestellt worden, im Januar 2019 wurde die Schließung jedoch wieder aufgehoben. Nun starten beide Standorte in eine neue Zukunft.