Symbolfoto: Lino Mirgeler/dpa
Weinheim. (keke) Das Jahr 2019 war für den Wasserzweckband Badische Bergstraße eher unspektakulär in Bezug auf die Ausführung seiner Tätigkeiten. Auch wenn die abgerufenen Wassermengen zum Zeitpunkt der Erstellung der Unterlagen für den Bericht Ende September noch um 1,3 Prozent unter den Vergleichszahlen des Vorjahres lagen. Was angesichts des besonders warmen und trockenen Sommers 2018 "nicht als außergewöhnlich" zu betrachten sei, wie Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just als Verbandsvorsitzender erklärte. Im Wirtschaftsplan für das Jahr 2019 war mit einer Wasserabgabe in Höhe von 4,28 Millionen Kubikmeter geplant worden. 2018 wurden 4,37 Millionen Kubikmeter an die Verbandsmitglieder geliefert.
Während die Stadtwerke Weinheim ein Minus von 94.970 Kubikmetern (vier Prozent), Hemsbach ein Minus von knapp 2000 Kubikmetern (0,4 Prozent) und Laudenbach einen geringeren Verbrauch von 3560 Kubikmetern (1,7 Prozent) vermelden, stieg die Abnahme des Eichelbergverbands um 56.710 Kubikmeter. Dies entspricht einem Plus von 18,7 Prozent. "Hier ist uns durch etliche Rohrbrüche Einiges an Wassermengen abhanden gekommen", kommentierte OB Just das Problem relativ trocken. Für das Jahr 2020 wird eine Wasserabgabemenge in Höhe von insgesamt 4,3 Millionen Kubikmeter prognostiziert.
"Unspektakuläre Ergebnisse", so Just, lieferte eine allgemeine Finanzprüfung der Gemeindeprüfungsanstalt Baden- Württemberg (GPS) für die Geschäftsjahre 2012 bis 2017. Lediglich zwei kleinere Beanstandungen der GPS gab es. Im Wesentlichen ging es um die abgerechneten Mieten für die Werkswohnungen auf dem Gelände des Wasserzweckverbandes sowie um die formale Beschlussfassung einer Aufwandsentschädigungssatzung. Beide Beanstandungen wurden behoben.
Eine unvermutete Kassenprüfung am 11. November dieses Jahres gab keinen Anlass zur Kritik. Die Festsetzung der wirtschaftlichen Grundlagen des Wasserzweckverbandes für das Wirtschaftsjahr 2020 weist folgende Zahlen aus: Im Erfolgsplan wurden die Aufwendungen und Erträge mit 1,43 Millionen Euro, im Vermögensplan in Einnahmen und Ausgaben mit 105.000 Euro festgesetzt. Bei der Betriebskostenumlage schlagen 1,37 Millionen Euro zu Buche, in der Finanzkostenumlage erneut 105.000 Euro. Dabei habe der Zweckverband nicht die Absicht, Gewinne zu erzielen, erläuterte Just. Bei den Schulden ist im Vermögensplan eine Kreditaufnahme in Höhe von 558.000 Euro vorgesehen. Der Höchstbetrag der Kassenkredite liegt bei 155.000 Euro.
Die rund 1,03 Millionen Euro an Sachausgaben im Investitionsplan setzen sich aus mehreren Maßnahmen zusammen: Der Verband musste unter anderem die Energiekabel zu fünf Brunnen für einen Betrag von 154.000 Euro sanieren, einen weiteren Brunnen für eine halbe Million Euro neuerrichten und zwei zusätzliche Quarzkies-Schnellfilter zum Preis von 300.000 Euro in sein Netz einbauen lassen. Eine andere "positive Wasserstandsmeldung" von Just: Im Verbandsgebiet werde nicht nur Wasser in einer hohen Qualität an die Verbraucher geliefert, vielmehr sei hier auch eine hervorragende wirtschaftliche Grundlage vorhanden. Dies belege auch der Vergleich mit anderen Wasserzweckverbänden: "Wir an der Bergstraße haben keinerlei Probleme." Die Zustimmung der Verbandsmitglieder zum Wirtschaftsplan erfolgte ohne Gegenstimmen.
Nach 24 Jahren Zugehörigkeit zum Wasserzweckverband sowie lange Jahre als dessen stellvertretender Verbandsvorsitzender scheidet Laudenbachs ehemaliger Bürgermeister Hermann Lenz aus dem Gremium aus. Er hatte im Vorfeld der kürzlich abgehaltenen Wahl nicht mehr kandidiert. Verbandsvorsitzender Just kündigte Lenz’ offizielle Verabschiedung für die Zweckverbandssitzung am 7. Juli des kommenden Jahres an.