Weinheim

Restaurants und Schlosspark dicht

Stadt sieht sich zu massiven Maßnahmen gezwungen

19.03.2020 UPDATE: 20.03.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 15 Sekunden
Jetzt gibt es, wie im „La Cantina“, alle Gerichte nur noch zum Mitnehmen. Foto: Kreutzer

Weinheim. (web/zg) Kulturstätten, Kinos und Bars traf es zu Beginn der Woche, nun folgen die Restaurants. Wie die anderen großen Kreisstädte im Rhein-Neckar-Kreis hat die Stadt Weinheim eine kommunale Allgemeinverfügung erlassen, die in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, 0 Uhr, in Kraft getreten ist. Für Restaurants ist nun der Betrieb untersagt, drinnen und draußen. Mitnahmeangebote ("Take-Away") sind aber weiter zulässig. Für diese Angebote gelten die derzeitigen Regelungen des Landes für Abhol- und Lieferdienste. Diese beziehen sich auf die Hygiene, den Zutritt und die Vermeidung von Warteschlangen.

Weinheims Krisenstab unter Führung von OB Manuel Just und Bürgermeister Torsten Fetzner hat entschieden, die "Sondernutzung für Außenbestuhlung der Gaststätten" zu widerrufen. Das bezieht sich auf das gesamte Stadtgebiet, darunter der Marktplatz, an dem bis Donnerstag noch immer Menschen saßen, ohne den gebotenen Abstand einzuhalten. "Wir setzen solche Maßnahmen nicht gern um, aber wir sehen uns gezwungen, weil anders die unvernünftigen und, man muss es leider so sagen, fahrlässigen Ansammlungen von Menschen offenbar nicht zu verhindern sind", so OB Just. Er appellierte schon am Donnerstagnachmittag an die Wirte, ihre Lokale sofort zu schließen.

Auch der Schlosspark hat bis auf Weiteres zu. Ein unberechtigter Zugang wird als Hausfriedensbruch angesehen, teilt die Polizei mit. Auch weitere Grünanlagen, die sich für Ansammlungen anbieten, sind dicht. Schulhöfe und Spielplätze sollen auch baulich gesperrt werden, ebenso wie die Zufahrt zur Windeck. Der Hermannshof hat bereits geschlossen.

Ansammlungen von mehr als zehn Menschen sind untersagt. Versammlungen sind anmeldepflichtig, aber dazu wird es nur Ausnahmegenehmigungen für maximal 30 Teilnehmer geben. Die Friedhofskapelle bleibt für Trauerfeiern geöffnet, aber es dürfen nur so viele Menschen da sein, dass das Wahren von eineinhalb Metern Mindestabstand möglich bleibt.

OB Just forderte die Bürger zum Mitmachen auf: "Wir können nicht alles verhindern, aber ich appelliere an alle Bürger, zuhause zu bleiben und Sozialkontakte auf das wirklich Lebensnotwendige zu beschränken." Er kündigte an, dass auch die WLAN-Hotspots im Stadtgebiet abgeschaltet werden.

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