Wiebke Dau-Schmidt, Jürgen Glökler, Achim Sagstetter, Renate Keppler-Götz und Thomas Götz (v. li.) demonstrieren die Abstands-Sitzregelung. Foto: Dorn
Hirschberg-Leutershausen. (nip) Endlich wieder Kino: Nach dem coronabedingten Lockdown am 16. März, dem Tag, an dem eigentlich das beliebte Schlemmerkino hätte starten sollen, öffnet das Olympia-Kino nun am Donnerstag wieder seine Türen. Gezeigt wird um 20.15 Uhr "Knives Out – Mord ist Familiensache" mit Daniel Craig als Privatdetektiv Benoit Blanc. "Ein toller Film", sagte am Dienstag beim RNZ-Besuch Renate Keppler-Götz, Zweite Vorsitzende des Kino-Fördervereins.
Die Wiedereröffnung des Kinos ist ein Schritt Richtung Normalität und dennoch noch weit davon entfernt. Seit Wochen tüftelten die Vereinsverantwortlichen an einem Hygienekonzept, um endlich wieder starten zu können. "Die Wiedereröffnung ist auch ein Dankeschön an unsere Mitglieder", sagt Jürgen Glökler. Insbesondere auch an jene 50 Neumitglieder. "Durch die vermehrten Beiträge können wir etwas aushalten", meinte Kassierer Thomas Götz. Finanziell wird sich die vorsichtige Öffnung wegen der eingeschränkten Platzverhältnisse zunächst nicht rechnen. "Uns geht es jetzt erst mal darum, einen Beitrag zu leisten, das öffentliche Leben wieder in Gang zu bringen", so Götz weiter.
Wie überall gilt auch im Olympia-Kino: bitte Abstand halten. Foto: DornDie Solidarität mit dem Kino sei groß gewesen, betonen die Erste Vorsitzende Wiebke Dau-Schmidt und Renate Keppler-Götz. So verkaufte beispielsweise Achim Sagstetter vom benachbarten Restaurant "FantasTisch" 50 Kinogutscheine bei Essenslieferungen außer Haus. Und SGL-Abteilungsleiterin Melanie Hofmann hatte die Idee, den Turnkindern ebenfalls Gutscheine für eine Kindervorstellung zu schenken. "Fast 400 Kindergutscheine – eine tolle Unterstützung", meinte Keppler-Götz. Wobei Kinder nur in Begleitung von mindestens einem Elternteil ins Kino kommen können. Dort sperren Flatterbänder jede zweite Sitzreihe ab. In den Reihen selbst müssen zwischen Einzelpersonen und Gruppen zwei Sitze frei bleiben. Das von der Firma Cinetixx programmierte Reservierungssystem blockiert das bereits automatisch und vergibt platzgenaue Tickets.
Wer eine Kinovorstellung besuchen möchte, bucht sich seinen Platz – immer von der Außenseite her beginnend – am einfachsten über die Homepage olympia-leutershausen.de. Eine Reservierungsbestätigung kommt per Mail. Über einen Link kann man sich das Reservierungsformular herunterladen, ausdrucken, ausfüllen und ins Kino mitbringen. Das erleichtert die Abwicklung der Datenaufnahme. Alle Kontaktformulare, die es auch vor Ort zum Ausfüllen gibt, werden nach vier Wochen vernichtet.
Rein ins Foyer des Kinos geht man einzeln oder in einer Gruppe maximal zu viert, auch wenn im Kino selbst per Verordnung dann auch Gruppen von 20 Personen zusammen sein können. Am Eingang steht ein Desinfektionsspender bereit. Maskenpflicht besteht immer, es sei denn, man sitzt auf seinem Platz. Das Einbahnstraßensystem macht es erforderlich, dass Getränke und Popcorn vor und nicht während der Vorstellung erworben werden. Die Mitarbeiter, geschützt durch Spuckschutz, stellen die Waren auf einen separaten Tisch. Ein eventuell nötiger Gang zum stillen Örtchen geht ebenfalls nur einzeln.
Weniger internetaffine Kinoliebhaber können auch per E-Mail oder auch übers Telefon zu den Öffnungszeiten Tickets reservieren. Gut wäre es, wenn die Besucher 15 bis 20 Minuten vor Filmstart vor Ort seien, so Dau-Schmidt. Geöffnet hat das Kino dann, wenn Vorstellungen laufen. Zwischen den Vorführungen wird das Kino gereinigt. Ein wichtiger Baustein des Hygienekonzepts ist die moderne Lüftungsanlage im Umluftverfahren. Sie sorgt während der Kinozeiten beständig für Frischluft im Saal.
Am Freitag, 17. Juli, geht das Programm weiter mit "Knives Out" und den "Känguru-Chroniken". Ab Ende Juli verteilen fleißige Vereinsmitglieder dann auch wieder rund 4000 Programmflyer in den umliegenden Kommunen.