Unbekannte sprengten den Geldautomaten am Cornel-Serr-Platz am 16. Januar und entkamen mit der Beute. Foto: Sturm
Ladenburg. (stu) Nach der Sprengung des Sparkassen-Geldautomaten am Cornel-Serr-Platz vor knapp anderthalb Wochen zeigten sich die Anwohner besorgt. Sie sammelten Unterschriften, denn sie wollen, dass der Geldautomatenraum geschlossen wird. Nun reichten sie die Unterschriften bei den Verantwortlichen des Geldinstituts ein.
Man habe sich umgehend um das Anliegen gekümmert, sagte Sparkassen-Sprecher Rico Fischer auf Anfrage der RNZ. Man nehme die Ängste der Anwohner "sehr ernst", so Fischer. Der Sparkassensprecher geht davon aus, dass der Geldautomat am Cornel-Serr-Platz nicht mehr in Betrieb genommen wird. Es stehe zwar noch ein Gespräch mit dem Vermieter der Räume aus, aber die Sparkasse Rhein-Neckar Nord verfolge das Ziel, der Petition der Anwohner stattzugeben.
"Wir sind der Sparkasse sehr dankbar dafür, dass sie unser Anliegen unterstützt", sagte die Sprecherin der Anwohner am Cornel-Serr-Platz. "Eine dritte Sprengung hätten unsere Nerven wohl nicht ausgehalten", ergänzte sie. Von den weiteren Anwohnern habe sie ebenfalls nur positive Rückmeldungen erhalten. Es werde von einer "sinnvollen Entscheidung der Sparkasse" gesprochen.
Unbekannte hatten am 16. Januar gegen 4 Uhr morgens den Geldautomaten am Cornel-Serr-Platz gesprengt. Dabei entstand ein Sachschaden von rund 50.000 Euro. Wie hoch die entwendete Bargeld-Summe ist, wollte die Sparkasse nicht mitteilen. Selbst Anwohner 500 Meter weiter gaben an, die Sprengung gespürt zu haben. Nicht zum ersten Mal hatten es Unbekannte auf den Automaten abgesehen. Bereits im Januar vergangenen Jahres versuchten Unbekannte, ihn zu sprengen. Damals blieben sie aber erfolglos.
Update: Montag, 25. Januar 2021, 21.20 Uhr
Anwohner fordern: Sparkasse soll den Automaten-Standort schließen
Seit der Sprengung ist der SB-Raum der Sparkasse dicht. Foto: SturmLadenburg. (stu) Als bisher unbekannte Täter am vergangenen Samstag den Geldautomaten der Sparkasse am Cornel-Serr-Platz sprengten, war der Schreck bei den Anwohnern groß. Der Geldautomat wurde aus der Verankerung gerissen, und Glasscheiben zersplitterten. Dabei entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 50.000 Euro. Schon vor einem Jahr hatten Täter versucht, den Automaten zu sprengen. Damals hatten sie jedoch keinen Erfolg. Anwohner befürchten allerdings, dass es nicht der letzte Anschlag auf den Geldautomaten war, und wollen nun mit einer Unterschriften-Aktion erreichen, dass die Sparkasse den Standort aufgibt.
"Das war ja wie in einem Action-Film in unserem beschaulichen Ladenburg", sagte am Samstagmorgen ein Anwohner der RNZ. Auch 500 Meter weiter spürten Nachbarn noch die Erschütterung. Die Anwohner, die direkt über dem Raum mit dem Geldautomaten wohnen, befürchten nun, dass es sich nicht um den letzten Anschlag gehandelt haben könnte. Deswegen starteten sie eine Unterschriften-Aktion, mit dem Ziel, dass die Sparkasse den Standort am Cornel-Serr-Platz nicht erneut in Betrieb nimmt. Die gesammelten Unterschriften sollen in Kürze den Verantwortlichen bei der Bank übergeben werden.
"Wir sind alle verunsichert und haben ein mulmiges Gefühl", sagt eine Anwohnerin. Sie ist erfreut darüber, dass sich fast die ganze Hausgemeinschaft an der Aktion beteiligt. Außerdem befürchtet sie, dass sich die strategisch gute Lage des Geldautomaten in kriminellen Kreisen längst herumgesprochen hat. Schließlich ermögliche die Nähe zur A5 eine schnelle Flucht.
Ferner haben die Nachbarn Angst, dass beim nächsten Überfall auf den Geldautomaten auch Personen zu Schaden kommen könnten. Die Bewohner wollen nicht, dass "irgendwann das Haus abgefackelt wird", sagt ein anderer Bewohner. Er habe eine "Stinkwut", betont er. Denn jeder Mensch habe das Recht, in Sicherheit leben zu dürfen. "Es geht hier um Menschen und nicht um irgendwelche Sachgegenstände", macht er seinen Standpunkt klar. Er hofft, dass die Sparkasse nun ein Einsehen hat und den Geldautomaten endgültig abbaut.
Es gibt aber auch andere Meinungen. "Für mich ist der Standort praktisch. Ich komme schon seit Jahren hierher, um Bargeld abzuheben. Ansonsten müsste ich nämlich in die Bahnhofstraße laufen", sagt eine Frau, die in der Hirschberger Allee wohnt. Sie kann die Bedenken der direkt betroffenen Hausbewohner aber nachvollziehen. "Die Täter gehen ja heutzutage immer dreister vor – irgendwann sprengen sie das ganze Gebäude in Luft." Ob das Selbst-Bedienungs-Serviceangebot noch einmal in Betrieb geht, kann der Pressesprecher der Sparkasse, Rico Fischer, nicht sagen. Man sei noch in der Prüfphase, teilt er am Donnerstagmorgen mit. Aus ermittlungstaktischen Gründen will Fischer auch nicht die Summe nennen, die bei der Sprengung des Geldautomaten entwendet wurde. Es handele sich aber mindestens um einen fünfstelligen Betrag. Auch zur Unterschriftenaktion der Bewohner gibt Fischer keine Stellungnahme ab.
Am vergangenen Samstagmorgen gegen 4 Uhr sprengten Unbekannte den Geldautomaten und konnten entkommen. Auch als ein Bewohner einen Täter kurz vor der Sprengung sah und ansprach, ließ dieser sich nicht aufhalten. Vor knapp einem Jahr wurde schon einmal versucht, den Geldautomaten zu knacken. Damals gingen die Täter jedoch dilettantischer vor. Sie gossen eine brennbare Flüssigkeit in den Raum und zündeten sie mit einer Zündschnur an. Als ihr Versuch scheiterte, flohen sie schließlich ohne Beute.