In nur fünf Tagen entstand die neue Römerstadt-Attraktion: Dafür ein "Daumen hoch" von Bürgermeister Stefan Schmutz (2.v.l.), der die Anlage mit (v.l.) Stadtbaumeister André Rehmsmeier, Firmenchef Konrad Willar und Gregor Völker (MVV Regioplan) präsentierte. Foto: skb
Von Silke Beckmann
Ladenburg. Wer dieser Tage am Skatepark Im Kirchfeld hinter dem Römerstadion vorbeikommt, wird staunen. Denn auf der benachbarten, bislang als Parkplatz genutzten Wiese ist in der vergangenen Woche in Rekordzeit eine Pumptrack-Anlage entstanden. Nur fünf Tage hat die ausführende Firma gebraucht, um auf dem 20 mal 40 Meter großen Areal einen asphaltierten Kurs mit modellierten Wellen und Steilkurven zu bauen. Bis er genutzt werden darf und hier Mountainbikes, Räder von BMX bis Laufrad, Scooter und Inliner rollen können, werden allerdings noch einige Wochen vergehen.
Umgesetzt wurde damit eine Idee des Jugendgemeinderats (JGR) und des Jugendzentrums "Die Kiste": "Darauf haben die Jugendlichen und die Mitglieder des Jugendgemeinderats lange gewartet", sagte Bürgermeister Stefan Schmutz beim Vor-Ort-Termin mit Stadtbaumeister André Rehmsmeier und Gregor Völker vom Ingenieurbüro MVV Regioplan, das die Maßnahme für die Stadt betreut hatte. Als der JGR erstmals das Thema Pumptrack zur Sprache brachte, war diese Bezeichnung für viele noch völliges Neuland; ein temporär aufgebautes Modul vermittelte schon vor Monaten erste Eindrücke und kam bestens an.
Dass Pumptracks auf dem Vormarsch sind, bestätigte auch Konrad Willar, Chef der Augsburger Firma pumptrack.de, die seit 2014 bereits 38 feste Anlagen gebaut hat - allein in diesem Jahr waren es schon elf. Und da die Firma zeitgleich im nicht weit entfernten Raunheim zu tun hatte, konnte sie auch in Ladenburg umgehend zu Werke gehen, kurz nachdem der Technische Ausschuss grünes Licht gegeben hatte: "Noch nie ist ein Beschluss so schnell umgesetzt worden", kommentierte der Bürgermeister. Wie Willar ausführte, habe man zu viert den Rohbau erstellt, bevor von 14 Mann die 300 Quadratmeter große Fläche asphaltiert wurde. Noch ist das Gelände eingezäunt, die Bahn aufgrund des zur Oberflächennachbehandlung aufgebrachten Bitumensandes rutschig, und auch die TÜV-Abnahme steht noch aus - ebenso wie die Begrünung des Areals.
Doch dann - Schmutz prognostizierte grob die Herbstferien als Eröffnungszeit, wobei auch die Witterung eine Rolle spielt - kommt hier laut Pumptrack-Profi Willar "eigentlich die ganze Familie" auf ihre Kosten. Auf dem Pumptrack zu sausen, schult koordinative Fähigkeiten, Kraft und Kraftausdauer nahezu aller Muskelgruppen, intramuskuläre Vernetzung sowie Kondition und Konzentration, wie im Firmenkatalog nachzulesen ist. Ganz abgesehen vom Spaßfaktor.
Doch auch wenn bis zur Inbetriebnahme noch etwas Geduld gefragt ist, wolle man schon jetzt einen "verbindlichen Ausblick geben" und damit die Vorfreude der künftigen Nutzer ankurbeln: "Unser Ziel ist, dieses Areal für Kinder und Jugendliche als Treffpunkt oder Freizeitort zur Verfügung zu stellen", sagte der Verwaltungschef. Auch die Beleuchtungssituation sei ein Thema, das die Stadtverwaltung auf dem Schirm habe. Rund 50.000 Euro kostet der Bau der Trendsportbahn; der Gemeinderat hatte dem Projekt unter der Voraussetzung zugestimmt, dass die Hälfte der Kosten durch Spenden finanziert werde.
Bis zum 10. Juni sind dafür 21.400 Euro eingegangen. Die Stadtverwaltung hofft, dass noch weitere Mittel nachkommen, zumal das Gelände nicht nur begrünt, sondern auch ausgestaltet werden soll. Erfreut berichtete Schmutz von einem Angebot seitens der Bürger, Kurse beziehungsweise Einführungen für Pumptrack-Novizen anzubieten, die sich noch unsicher fühlen auf dem Rundkurs.