Die Heizungsanlage im Sanitärbereich und die Lüftung in der Sachsenhalle sind kaputt. Bürgermeister Ralf Gänshirt rechnet damit, dass etwa 70 000 Euro deswegen fällig werden. Frühestens könne das Problem aber im März angegangen werden. Foto: Dorn
Von Katharina Schröder
Hirschberg. Es war eine Sitzung im Schnelldurchlauf. Der Gemeinderat tagte am Mittwochabend nur knapp eine Stunde lang in der Alten Turnhalle, und die Stellungnahmen der Fraktionen entfielen. Bürgermeister Ralf Gänshirt verwies lediglich auf die Verwaltungsvorlagen, bevor es in die jeweiligen Abstimmungen ging. Einzig beim Thema Hallensanierung und der Verabschiedung von Eva-Marie Pfefferle (SPD) gab es Redebeiträge.
Bei den Hallen war es Gänshirt wichtig zu betonen, dass die Verwaltungsvorlage lediglich einen "modellhaften Zeitplan" beinhalte. "Es wird kein Zeitplan ohne Diskussion im Gemeinderat und mit den Schulen und Vereinen vorgestellt", sagte er. Es gehe jetzt lediglich um einen Grundsatzbeschluss, der dem finanzwirtschaftlichen Ausblick diene.
Heizung und Lüftung in der Sachsenhalle "irreparabel"
Das Gremium beschloss einstimmig die Sanierung der Heinrich-Beck- und der Sachsenhalle, die Schaffung der Voraussetzungen für einen Spielbetrieb der Zweiten Handballbundesliga sowie den Anbau einer Trainingshalle mit Mehrzweckräumen an die Sachsenhalle. Die Maßnahmen sollen in einzelnen Bauabschnitten erfolgen. Außerdem beschloss der Rat eine Absichtserklärung für die Aufnahme von Planungen für ein Kultur- oder Bürgerhaus, sobald sich die Arbeiten an den Hallen dem Ende zuneigen. Um zu unterstreichen, dass der Zeitplan in der Verwaltungsvorlage nur "modellhaft" ist, strich Gänshirt im Beschluss den Satz, der den Zeitplan aufgriff.
Bei den Fraktionen bestehe Einigkeit darin, dass zuerst der Boden in der Heinrich-Beck-Halle saniert werden müsse, sagte Gänshirt und erntete zustimmende Blicke. Unvorhergesehene Probleme gibt es allerdings schon jetzt in der Sachsenhalle. "Die Heizungsanlage im Sanitärbereich und die Lüftung sind irreparabel kaputt", erklärte der Bürgermeister. Er rechnet dadurch mit Kosten von rund 70.000 Euro, die Arbeiten könnten frühestens im März beginnen. Der Haushaltsansatz für die Unterhaltungsaufwendungen müsse deswegen nun erhöht werden.
"Da sieht man, wie schnell so eine Halle ausfallen kann", sagte Gänshirt. Zumindest ein wenig tröstlich sei einzig, dass die Halle im derzeitigen Lockdown ohnehin nicht genutzt werden kann. Aber der Ausfall der Anlagen unterstreiche noch einmal die Dringlichkeit der Hallensanierungen.
In einer knappen Ausspracherunde äußerte sich Thomas Götz (CDU): "Immer nur die Kostenfrage zu sehen, greift zu kurz." Sport sei gesund und fördere das soziale Miteinander. "Die Vereine sind der dicke Ast, auf dem wir alle sitzen", zitierte er aus dem Wahlprogramm der Hirschberger Christdemokraten. Die CDU-Fraktion sei froh, dass die Hallen und das Kulturhaus nun angegangenwerden.
Tobias Rell sprach für die FDP-Fraktion: "Ganz besonders freut uns die Absichtserklärung für ein Kulturhaus." Und stichelte: " Ich hoffe nur, dass dagegen dann keine Interessengemeinschaft entsteht." Auch Alexander May (FW) bewertete die Absichtserklärung als "sehr, sehr sinnig".
Die GLH verschickte ihre Stellungnahme zu dem Tagesordnungspunkt an die Presse. Für die Fraktion sei demnach wichtig, dass überprüft wird, ob der Ausbau für einen Spielbetrieb in der Zweiten Handballbundesliga notwendig ist, da es diesbezüglich kritische Stimmen aus der SGL gebe. Die Verwaltung solle außerdem besprechen, "in welcher Weise die SGL beabsichtigt, sich an den Kosten eines solchen Ausbaus zu beteiligen". In der Sitzung sagte Jürgen Steinle (GLH) noch: "Man sollte auch fragen, ob die Mannschaften überhaupt die Möglichkeit sehen, aufzusteigen."