DRK-Vorsitzender Michael Frank. Foto: Brand
Von Walter Brand
Hirschberg. Bei den jeweiligen Blutspendeterminen des DRK-Ortsvereins Hirschberg sind stets zahlreiche ehrenamtliche Helfer bei der Vorbereitung, der Umsetzung und der Nachbereitung beteiligt. Darüber und wie die Blutspende in der Corona-Pandemie funktioniert, sprach die RNZ mit dem Vorsitzenden des DRK Hirschberg, Michael Frank.
Herr Frank, alljährlich führt das örtliche DRK zwei bis drei Blutspendetermine durch. Welche organisatorischen Vorbereitungen müssen geleistet werden?
Die Planung und Organisation erfolgt zwischen unserem Bereitschaftsleiter Carsten Ewald und dem für Hirschberg zuständigen Referenten des Blutspendedienstes Baden-Württemberg-Hessen. In der Regel nimmt der Blutspendedienst Rücksicht auf die Wünsche der Ortsvereine, damit die Termine immer ungefähr zur gleichen Zeit im Jahr stattfinden können. Jetzt, zu Corona-Zeiten, treffen sich die Mitglieder zwei Wochen vor dem Termin, um DRK-Schilder und -Transparente mit den neuen Termin-Plakaten zu bestücken und diese anschließend im Ort zu verteilen.
Was hat Corona im Ablauf der Blutspende verändert?
Grundsätzlich dürfen Blutspendetermine weiter erfolgen, aber die Abläufe mussten angepasst werden. Unser bisheriger Blutspende-Ort, die Alte Turnhalle in Großsachsen, musste Corona-bedingt umorganisiert werden, damit möglichst wenige bis keine Begegnungen im Verlauf der Spende zwischen den Spenderinnen und Spendern erfolgen. In Leutershausen ist die Situation noch etwas komplizierter. Bislang fand dieser Termin in der Martin-Stöhr-Schule statt. Hatten wir uns bei unserer letzten Aktion, Anfang letzten Jahres, wegen der zunehmenden Ganztagesbetreuung, mit der Schulleitung auf die Faschingsferien für künftige Blutspendetermine verständigt, so müssen wir jetzt in die Heinrich-Beck-Halle ausweichen. Die Halle bietet erfreulicherweise aufgrund ihrer Größe optimale Verhältnisse, um die Spenderinnen und Spender ohne Begegnungen durch den Termin leiten zu können.
Wie laufen die Vorbereitungen für eine Blutentnahme?
Blutspender sind natürlich auch in der aktuellen Pandemie-Zeit sehr willkommen, allerdings müssen auch wir beim DRK für die Aktion entsprechende Sicherheitsbestimmungen beachten. Daher müssen sich Spendenwillige zuvor zwingend anmelden. Ein spontaner Besuch zum Blutspenden ist daher aktuell nicht möglich. Blutspende-Ausweis und Personalausweis oder ein anderes amtliches Bilddokument wie der Führerschein sind ebenfalls erforderlich. Nur angemeldete Blutspender können zugelassen werden.
Welchen zeitlichen Aufwand bringt eine Blutentnahme mit sich?
Die eigentliche Blutentnahme dauert in aller Regel etwa zehn Minuten, der gesamte Zeitaufwand von Empfang bis zur Ruhepause am Schluss beträgt rund 45 Minuten. Das entnommene Blut, das nicht gleich als Vollblut an Kliniken gegeben werden kann, wird dann später im Institut des Blutspendedienstes in seine verschiedenen Komponenten aufgetrennt. Dadurch können diese Präparate für mehrere Patienten und dem Bedarf entsprechend sehr zielgerichtet eingesetzt werden.
Eigentlich hätte der Blutspende-Termin am 19. Februar in der Martin-Stöhr-Schule stattfinden sollen. Jetzt weicht das DRK Corona-bedingt in die größere Heinrich-Beck-Halle aus. Foto: BrandGibt es in der Betreuung Änderungen?
Bis Corona waren die Helferinnen und Helfer des Ortsvereins beim Empfang, im Entnahmeteam, im Ruheraum und dem Imbiss sowie bei Auf- und Abbau beteiligt. Der Empfang beim Spendetermin ist nun etwas aufwendiger. So muss jetzt die Temperatur der Spendenwilligen gemessen und es müssen Mund-Nasen-Bedeckungen ausgeben werden. Aus Sicherheitsgründen dürfen keine eigenen Alltagsmasken verwendet werden.
Wie steht es mit der Verpflegung nach der Blutentnahme?
Wir haben uns viele Gedanken gemacht, wie wir unseren Spenderinnen und Spendern den Abschluss beim obligatorischen Imbiss so angenehm und schmackhaft wie möglich gestalten zu können. In Großsachsen und Leutershausen konnten wir noch vor Ort ein leckeres Buffet und Grillgerichte und auch ein Essen für Vegetarier zur Stärkung anbieten. Das geht zur Zeit allerdings nicht. Wir haben jetzt auf ein gut gefülltes Lunchpaket zum Mitnehmen umgestellt. Viele einheimische Betriebe unterstützen uns dabei, wofür wir sehr dankbar sind. Nach dem Termin hilft der DRK-Ortsverein dem Entnahmeteam wieder beim Zusammenräumen und Säubern der Halle.
Wie viele Blutspenden konnten bisher durchgeführt werden?
Bis zur Fusion der beiden Ortsvereine Leutershausen und Großsachsen im Jahre 2011 fanden in Großsachsen 58 und in Leutershausen 48 Termine statt. Nach der Fusion im Ortsverein Hirschberg 28 Termine, sodass Hirschberg seit 1961 bei 134 Terminen bislang 19.796 Blutkonserven für die Versorgung der Kranken und Verletzten bereitstellen konnte.
Wer bekommt eigentlich die Blutspende?
Geht man nach der Statistik, erfolgt die Verwendung von Blutkonserven an erster Stelle zur Behandlung von Krebspatienten. Danach folgen Erkrankungen des Herzens, Magen- und Darmkrankheiten, Sport- und Verkehrsunfälle. Übrigens steigt der Bedarf ständig. Es gibt Jahreszeiten, da kann es trotz eingeplanter Sicherheitsreserven zu gefährlichen Engpässen in der Blutversorgung kommen.
Info: Der nächste Blutspendetermin in Hirschberg ist am Freitag, 19. Februar, von 14 bis 19.30 Uhr, in der Heinrich-Beck-Halle. Es ist eine Terminreservierung unter https://terminreservierung.blutspende.de/oeffentliche-spendeorte/hirschberg-heinrichbeckhalle oder über die Homepage des DRK-Hirschberg unter www.drk-hirschberg.de zwingend erforderlich.