Edingen-Neckarhausen

In der Jahnstraße entsteht sozialer Wohnraum

Projekt der Familienheim Rhein-Neckar sieht 18 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen vor - Parzellen zum gemeinsamen Gemüseanbau

09.08.2020 UPDATE: 10.08.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 59 Sekunden
„Wer soll es machen, wenn nicht wir als Baugenossenschaft“, sagen Felix Ernst, Referent der Familienheim, und Architekt Christian Orth (v.l) zum sozialen Wohnungsbau. Foto: Pilz

Von Nicoline Pilz

Edingen-Neckarhausen. Ein Spielplatz, Parzellen, um Gemüse anzubauen, in Kombination mit sozialem Wohnungsbau: Das Projekt der Familienheim Rhein-Neckar auf einem Grundstück der Gemeinde in der Jahnstraße im Ortsteil Edingen sieht ein Mehrfamilienhaus mit 18 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen mit einer Fläche von 50 bis 90 Quadratmetern für Einzelpersonen und Familien vor. Ein neues Zuhause für Jüngere und Ältere gleichermaßen. Immer mehr Menschen seien von Altersarmut betroffen, sie bräuchten bezahlbaren Wohnraum, sagt Architekt Christian Orth beim Vor-Ort-Termin. Orth, zugleich auch Prokurist der Familienheim, hat das Objekt geplant und gewann damit den kleinen Wettbewerb, den die Kommune ausgelobt hatte, nachdem klar war, dass das alte Bestandsgebäude nicht mehr zu sanieren war und abgerissen werden musste.

Inzwischen stehen vom neuen Haus das Erd- und das erste Obergeschoss. Drei Vollgeschosse und ein ausgebautes Dachgeschoss wird das Gebäude am Ende haben. Bei der Höhe von rund 13 Metern habe man sich am Nachbarhaus orientiert, sagt Orth.

Mit der Fertigstellung rechne er Mitte kommenden Jahres. Bedingt durch die Corona-Pandemie habe es Verzögerungen durch Krankheitsfälle und Unterbrechungen der Lieferketten gegeben. "So eine Geschichte lässt alles etwas holpriger werden – wir sind gespannt, wie es weitergeht", meinte Orth. Nicht immer lasse sich eine Lösung finden, manchmal gehe es nur mit Unterbrechungen. Ganz einfach ist die Baustelle in der engen Jahnstraße nicht zu händeln, hinzu kommen Beschwerden der Nachbarn. Ein Neubau vor der eigenen Nase wird heutzutage eher weniger gern gesehen. Doch das Ganze scheint schön zu werden: Die Fassade aus hellem Putz, ein Spielplatz und kleine Schrebergärten, in denen die neuen Bewohner anpflanzen und Zeit verbringen können. "Man kann hier grillen, Kindergeburtstag feiern und spielen – das ist unsere Vision von Naherholung vor der Tür. Und gerne auch gemeinsam, wenn man sich verträgt", führt der Architekt aus.

Pro Wohnung ist ein Stellplatz vorgesehen, je zur Hälfte in einer Tiefgarage und auf der Straße. Auch das haben Anwohner als zu wenig moniert. "Die geplanten Parkplätze reichen nach Landesbauordnung aus und sind mehr, als die Nachbarn haben", sagt Orth. Der Bau einer doppelstöckigen Tiefgarage habe sich angesichts der Wirtschaftlichkeit verboten. Bei geringeren Mieteinnahmen sei man darauf angewiesen, das Budget zu treffen. Ein Subventionsgeschäft sei in diesem Bereich nicht gestattet. So habe man einen Kompromiss gefunden, den die Gemeinde mitgetragen hat. Sie behält auch das 1363 Quadratmeter große Grundstück, vergibt es in Erbpacht an die Familienheim. Die 18 öffentlich geförderten Sozialwohnungen, für die es einen Wohnberechtigungsschein braucht, kommen in den Bestand des Mannheimer Unternehmens. Orth sagt, man wolle den vernachlässigten Sozialwohnungsmarkt entspannen.

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"Wer soll es machen, wenn nicht wir als Baugenossenschaft?", meint Felix Ernst, Referent für Marketing und Kommunikation. Im Bestand rechne sich das, schnelleres Geld verdiene man natürlich mit dem Bau von Eigentumswohnungen. "Wir sind stolz darauf, dass wir einer der wenigen Anbieter in der Region sind, die solchen Wohnungsbau machen", fährt Ernst fort. Und das laufe auch weiter, für die nächsten Jahre gebe es einige Ideen. "Und die Kommunen kennen uns und rufen uns teilweise selbst", sagt er.

Ob es ein Richtfest oder eine Einweihungsfeier nach Fertigstellung geben wird, können beide angesichts der Unwägbarkeiten im Kontext der Corona-Pandemie noch nicht abschätzen.

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