Oberbürgermeister Heiner Bernhard (hinten, links) und DRK-Ortsvorsitzender Rudolf Large (rechts daneben) ehrten Weinheims eifrigste Blutspender, von denen einige schon 100 Mal einen Teil ihres Lebenssafts abgegeben haben. Foto: Dorn
Von Günther Grosch
Weinheim. Unsere Gesellschaft lebt von Menschen, die mehr tun als nur ihre Pflicht. Blutspender zählen unbestritten dazu. Exakt 450 Blutkonserven bei drei Blutspendeterminen: Auch im zu Ende gehenden Jahr erwiesen sich viele Weinheimer auf diese Art als "Lebensretter". Denn Blutspenden halten tagtäglich unzählige Menschen am Leben.
Dass "Blut ein ganz besonderer Saft" ist, wusste schon Johann Wolfgang Goethe vor mehr als 200 Jahren in seinem "Faust". Denn nur solange Blut im Körper fließt, bleibt der Mensch am Leben.
DRK-Helfer müssen um Freistunden kämpfen
Blut wärmt den Körper, ernährt die Zellen, hilft beim Abtransport von Giftstoffen, bringt Sauerstoff in alle Körperecken und schützt vor Krankheiten, so OB Heiner Bernhard, Weinheims DRK-Ortsvorsitzender Professor Rudolf Large und DRK-Bereitschaftsleiter Robin Stockmann im Verlauf der diesjährigen Blutspenderehrung im Rathaus.
Tatsächlich ist die tiefrote Körperflüssigkeit des Menschen bis heute trotz modernster Medizintechnik nicht künstlich herstellbar. Aus diesem Grund sind rund um die Uhr freiwillige Blutspender unverzichtbar, weiß der mit einer Ärztin verheiratete OB: "Blut, das ein verletzter Mensch braucht, gibt es nicht im World Wide Web. Das Blut, das ein frisch Operierter benötigt, kann man nicht schnell in der Apotheke um die Ecke besorgen."
Etwa 15.000 Spenden werden jeden Tag benötigt, der Bedarf steigt stetig. Was mit dem medizinischen Fortschritt zusammenhänge, so Bernhard: "Dadurch können die Ärzte immer mehr und immer schwerwiegendere Erkrankungen und Verletzungen erfolgreich behandeln." Wobei das Blut auch in Wissenschaften wie etwa der Pharmazie dringend gebraucht werde.
Welchen Menschen die Spender geholfen haben, würden diese allerdings nie erfahren. Stattdessen seien sie Vorbilder, so Bernhard: "Sie geben dem anonymen Spenden ein Gesicht. Sie liefern ein Beispiel, das zur Nachahmung anregt."
Die nächste Gelegenheit hierzu besteht am Mittwoch, 11. Januar, von 14.30 bis 19.30 Uhr in der Stadthalle, warb DRK-Ortsvorsitzender Rudolf Large um alte und neue Blutspender. Jede Spende komme auch einem persönlichen Gesundheitscheck gleich. Unter anderem werden Blutdruck und Hämoglobinwert gemessen. Außerdem wird jede Blutspende im Labor auf Hepatitis B und C sowie HIV untersucht. Large verhehlte nicht, dass die jeweils dreimal im Jahr angebotenen Blutspendetermine auch für die DRKler selbst eine Kraftanstrengung darstellten. Sei es doch keine Selbstverständlichkeit mehr, dass Arbeitgeber DRK-Helfer freistellen.