Von Philipp Weber
Weinheim. Rund 5000 Besucher sind am Samstagabend in Weinheims City von Kneipe zu Kneipe gezogen - und haben dem 13. Weinheimer Nightgroove zu einem vollen Erfolg verholfen. "Es waren zum Glück nur um die 100 Gäste weniger als 2015. Damals hatten wir plus 13 Grad - durch den kalten Ostwind waren es dieses Mal gefühlte zehn Grad minus", erklärte Veranstalter Michael Barkhausen das leichte Minus.
Zwar heizte auch dieses Mal eine Trommelkombo den Marktplatzbesuchern zu Beginn kräftig ein. Doch zu späterer Stunde legten die Nightgroover den Weg zwischen den 24 teilnehmenden Lokalen, Geschäften und Kultureinrichtungen nicht schlendernd, sondern eher im Stechschritt zurück. Positiv hervorzuheben sei die Tatsache, dass sich die Besucher gut auf die einzelnen Locations und Livebands verteilten, sind sich Veranstalter Barkhausen und Stadtsprecher Roland Kern einig.
Ein Quäntchen Geduld mussten die "Nightgroover" vor dem Eintritt in die Marktplatzlokale mitbringen. Hier bildeten sich vor einigen Eingängen Schlangen. Aber auch die Partylocations in der übrigen Innenstadt waren bestens besucht - darunter auch das Café Central und Muddy’s Club. Unter den übrigen Angeboten stachen zwei hervor: Zum einen war die evangelische Stadtkirche in der Hauptstraße erneut mit von der Partie. Hier trat unter anderem der Jugendchor Vivida Banda auf. Zum anderen erlebte das Peugeot-Autozentrum Lind eine gelungene Nightgroove-Premiere. Wie berichtet, konnte die SWR3-Party mit DJ Michael Leupold nicht im Schlosskeller stattfinden. Dieser wird gerade saniert. Stattdessen nahm der Autohändler in der nördlichen Innenstadt die Partymacher auf.
"Im Schlosskeller hatte DJ Leupold meist fürs junge Publikum aufgelegt", meint Barkhausen mit einem Schmunzeln. Dagegen feierten im Autohaus - jedenfalls zu Beginn der Late-Night-Party - Besucher aller Altersklassen. Der DJ reagierte und legte anstelle von House zeitweise Schlager- und Partymusik auf. Überhaupt ist Barkhausen voll des Lobes: Das Autozentrum hätte sich alle Mühe gegeben, um als Partylocation gut abzuschneiden. Schon im Vorfeld habe man sich um Toiletten und Notausgänge gekümmert, draußen gab’s einen Raucher- und Grillbereich - und ein "Zick-Zack-Eingang" schluckte viel Partykrach.
Dass Weinheim am 11. November 2017 mit einem 14. Nightgroove rechnen kann, müsse kein Geheimnis bleiben, sagt Veranstalter Barkhausen. Der 52-Jährige lässt in den Frühjahrs- und Herbstmonaten eines jeden Jahres um die 20 Städte grooven, die meisten im Südwesten. In der Region wird in Weinheim und Michelstadt gegroovt - dieses Mal in der gleichen Nacht. Barkhausen tut das leid: "Damit stellen wir das Odenwälder Publikum vor die Wahl zwischen zwei erfolgreichen Standorten." Aber da weder der meteorologisch unberechenbare Winter noch der ohnehin schon partyverwöhnte Sommer zum Konzept passen, komme es zu Überschneidungen. In einer Stadt hatte er keinen Erfolg: Barkhausen hat sein Glück vor Jahren in Speyer versucht; doch nachdem dort bereits ein anderes Kneipenfestival gescheitert war, sei er auf verbrannte Erde gestoßen.