"Weinheim fehlen rund 2000 Arbeitsplätze"
Gewerbetreibende und Unternehmer setzen sich für die zügige Erschließung der "Hinteren Mult" und weiterer Gewerbegebiete ein

Die Unternehmensvertreter hatten Anlieger der "Hinteren Mult" eingeladen. Foto: zg
Weinheim. (RNZ) Weinheimer Unternehmer und Gewerbetreibende begrüßen die Entscheidung des Gemeinderats, das Gebiet "Hintere Mult" durch den Einstieg in das Bebauungsplanverfahren zu einem Gewerbegebiet zu entwickeln - und machen sich auch für weitere Gebiete stark. Dies ist das Ergebnis eines gemeinsamen Treffens des Gewerbevereins Weinheim und der Vereinigung Weinheimer Unternehmen (VWU).
"In Weinheim fehlen etwa 2000 Arbeitsplätze, schon jetzt müssen viele Menschen zum Teil lange zu ihrer Arbeitsstelle pendeln", so Holger Haring, Beirat im Gewerbeverein und Fraktionsvorsitzender der CDU. "Und Weinheim wächst weiter, die Nachfrage nach Wohnraum ist groß und damit auch nach Arbeitsplätzen. Das wird durch Allmendäcker und Lützelsachen Ebene deutlich. Stillstand in der Entwicklung bedeutet Rückschritt", mahnt Bertram Trauth, Geschäftsführer des Unternehmens Naturin Viscofan.
Daher begrüßt man die jüngste Entwicklung im Gebiet "Hintere Mult". Zu diesem Zweck wurde auch die IG Gewerbegebiet "Hintere Mult" zu dem Treffen eingeladen. "Wir freuen uns sehr, Unterstützung von den etablierten Organisationen zu erhalten und hoffen auf eine rasche Entwicklung des Gewerbegebiets, um weiteren Abwanderungen von Unternehmen entgegenzuwirken", so deren Sprecher Dirk Ahlheim. Auch wenn der Fokus auf die Hintere Mult gerichtet ist, werde man die Gesamtsituation für die Weinheimer Gewerbeentwicklung sehr genau verfolgen.
"Die kommende Klausursitzung zum Thema Gewerbeentwicklung wird hierzu Rahmenbedingungen festlegen. Weinheim hat eine besonders bevorzugte Lage und damit beste Entwicklungschancen, die genutzt werden sollten", erklärt Manfred Müller-Jehle, ehemaliger Wirtschaftsförderer und Zweiter Vorsitzender des Gewerbevereins. Hier gelte es, mit Augenmaß und Entschlossenheit Weinheim in eine zukunftsweisende Richtung zu führen. Neben den anderen möglichen Gewerbeflächen müssten auch die "Breitwiesen" zur Debatte stehen.
Letztendlich müsse sich Weinheim entscheiden, ob die Stadt in Zukunft ihre gewohnte Infrastruktur noch tragen kann und dafür geringe Teile der landwirtschaftlichen Fläche umwandelt oder ob in Zukunft an eben dieser Infrastruktur gespart werden muss, die die Bevölkerung bislang als selbstverständlich angenommen habe.
Auch interessant
"Hallen- und Freibäder, Sport- und Spielstätten, Bibliotheken, Straßen und vieles andere kosten viel Geld für die Unterhaltung", erklärt Haring. Dies könne aber nur durch weitere Steuereinnahmen dank geeigneter Gewerbegebiete verdient werden. Und genau dafür werde man sich einsetzen.



