Bratapfel - Perfekt für kalte Tage
Bratapfel für kalte Tage: Eine schnell gemachte Leckerei.

Von Christian Satorius
Zu Omas Zeiten war der Bratapfel eine beliebte Leckerei, die erst in unseren Tagen ein wenig aus der Mode gekommen ist. Ganz zu unrecht übrigens, denn der Klassiker ist perfekt für kalte Herbst- sowie Wintertage geeignet und schnell gemacht. Heute gibt es ihn in vielen verschiedenen Variationen, so dass für wirklich jeden Geschmack etwas dabei ist.
Omas Klassiker: Für den klassischen Bratapfel eignet sich nicht jede Apfelsorte, denn die Äpfel müssen im Ofen ja ihre Form behalten und dürfen nicht auseinanderfallen. Feste und säuerliche Sorten wie Cox Orange, Berlepsch, Gloster, Braeburn und Roter Boskop sind eine gute Wahl. Der Apfel wird gewaschen und vom Kerngehäuse befreit, allerdings nicht geschält. Das Kerngehäuse lässt sich am besten mit einem Teelöffel ausschaben. An der unteren Seite des Apfels muss allerdings ein Stückchen Fruchtfleisch stehenbleiben, damit die Füllung später nicht herausfallen kann. Wenn das Kerngehäuse mit einem Apfelausstecher entfernt wird, sollte man darauf achten, dass der Apfel dabei nicht komplett durchstoßen wird. Wer lieber etwas mehr von der leckeren Füllung genießen möchte, kann den Apfel natürlich auch noch ein bisschen weiter aushöhlen. Jetzt wird eine Mischung aus Nüssen oder Mandeln und Rosinen in die Öffnung gegeben und die Lücken dazwischen mit einem ordentlichen Schuss Honig aufgefüllt. Der Apfel kommt nun in einer Auflaufform in den vorgeheizten Ofen (bei 190 Grad) und wird dort so lange gegart, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist (ca. 30 Minuten). Vor dem Verzehr wird der Bratapfel noch mit Puderzucker und Zimt bestreut. Vorsicht, heiß!
Marzipanbratapfel mit Vanillesauce: Dieses Rezept ist vor allem etwas für die kleinen Leckermäulchen, aber auch für die Erwachsenen, die es gerne etwas süßer mögen. Beim Ausstechen sollte man hier etwas großzügiger als bei Omas Klassiker vorgehen, damit genügend Platz für die Marzipanfüllung ist. Pro Apfel werden etwa 25 Gramm Marzipanrohmasse mit Rosinen und gehackten Mandeln oder je nach Geschmack auch mit Mandelstiften vermischt und verknetet. Diese Mischung wird nun in die Aushöhlung des Apfels gesteckt. Der Apfel kommt dann in die Auflaufform und anschließend in den vorgeheizten Backofen (190 Grad). Dort wird er ca. 30 Minuten lang gebacken. Währenddessen kann schon die Vanillesauce vorbereitet werden. Diese rührt man nach Herstellerangaben (meist eine Packung Saucenpulver mit etwas Milch und Zucker anmischen, restliche Milch aufkochen) zusammen, und kocht sie – falls laut Packungsanleitung erforderlich – kurz auf. Den fertigen Apfel aus dem Ofen holen und mit der noch warmen Sauce übergießen. Anschließend noch einige Rosinen und Mandelsplitter darüber streuen.
Herzhafter Bratapfel mit Schinken und Gorgonzola: Ein Bratapfel kann durchaus auch herzhaft sein. Der süßsäuerliche Apfel schmeckt nämlich auch ganz hervorragend, wenn er mit Schinken und Gorgonzolakäse kombiniert wird. Und das geht so: Zuerst wird der Apfel entkernt. Gerne darf er dieses Mal auch etwas weiter ausgehöhlt werden, damit mehr von der leckeren Füllung hineinpasst. Das Fruchtfleisch, das so entnommen wurde (nicht das Kerngehäuse), kleinwürfeln und je nach Geschmack mit etwas gewürfeltem Schinken, Frischkäse sowie (in kleine Stückchen geschnittenen) Gorgonzolakäse vermischen. Die Mischung in den Apfel füllen und etwas salzen und pfeffern. Zum Schluss eine kleine Flocke Butter aufsetzen. Jetzt kommt der Apfel mit seiner Auflaufform in den vorgeheizten Backofen und wird bei ca. 190 Grad etwa dreißig Minuten lang gebacken. Wer will, kann an Stelle von Schinkenwürfeln auch Bacon verwenden. Dieser wird in der Pfanne angebraten, bevor er zusammen mit dem Käse in den Apfel gefüllt wird. Wer keinen Gorgonzolakäse mag, nimmt einfach Camembert. Der herzhafte Bratapfel eignet sich übrigens auch ganz hervorragend als Vorspeise oder als Beilage zu den unterschiedlichsten Hauptspeisen.
Spekulatiusbratapfel mit Karamelleis: Der Apfel wird wieder vom Kerngehäuse befreit und dabei noch etwas weiter ausgehöhlt. Spekulatiuskekse etwas gröber zerbröseln und zusammen mit Marzipankartoffeln, die man zuvor in kleinere Stückchen zerrupft hat, in den Apfel füllen. Diesen dann in die Auflaufform stellen und einen Esslöffel Amaretto über die Füllung gießen. Wem das zu süß wird, der lässt die Marzipankartoffeln einfach weg. Dann im vorgeheizten Backofen bei 190 Grad ca. 30 Minuten lang backen. Anschließend den noch warmen Apfel zusammen mit Karamelleis servieren. (sat)