Nationaltheater Mannheim

Das Biest zeigt Emotionen

Ob als Zeichentrickfilm, Realfilm mit Emma Watson oder Musical: "Die Schöne und das Biest" bewegt und begeistert die Menschen.

12.07.2018 UPDATE: 19.07.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 49 Sekunden
Das Biest (Sándor Barkóczi) mit Belle (Kitti Jenes). Foto: Malzkorn​

Mit ungarischer Würze und Lebensfreude: Die deutschsprachige Inszenierung mit dem renommierten Budapester Operetten- und Musicaltheater gastiert vom 30. Juli bis 5. August im Nationaltheater Mannheim. Peter Wiest sprach mit Biest-Darsteller Sándor Barkóczi, der seit 2010 Mitglied des Ensemblesdes Budapester Operettentheaters ist.

Herr Barkóczi, wie fühlt es sich denn an, ein Biest zu sein?

Nun, das ist manchmal schon ein komisches Gefühl, um ehrlich zu sein. Das Biest ist ja zumindest weite Teile der Story über sehr, sehr einsam - und das ist schon sehr anrührend und mitnehmend. Aber ich liebe es natürlich, diesen Charakter darzustellen, es ist eine Herausforderung und macht immer wieder Spaß.

Unter der fachkundigen Hand von Maskenbildner Kevin Tóth wird Sándor Barkóczi regelmäßig zum Biest. Foto: BB

Ist es manchmal nicht auch ein bisschen seltsam, solch einen Charakter zu spielen, der ja vordergründig nicht unbedingt als gut gilt?

Nein, überhaupt nicht. Das Biest ist ein Paradebeispiel dafür, dass ein solcher Charakter für einen Darsteller zur echten Herausforderung wird.

Ist das für Sie trotzdem eine Rolle wie jede andere - oder was ganz Besonderes?

Das ist schon etwas Besonderes. Als ich die Rolle angeboten bekam, war ich einfach nur glücklich. Das Disney-Märchen und auch den Film kannte ich, seitdem ich sechs Jahre alt war - und ich habe es seither geliebt.

Welche Rollen haben Sie denn gespielt, bevor Sie zum Biest wurden?

Ich war beispielsweise schon der John in "Miss Saigon", ich war Romeo und Mercutio in "Romeo und Julia" oder Tassilo in "Gräfin Mariza" - alles Rollen, die ebenfalls viel Spaß gemacht haben. Aber das Biest jetzt ist halt doch was ganz Außergewöhnliches.

Die jetzige Aufführung von Disney "Die Schöne und das Biest" ist eine ungarische Produktion. Welche Bedeutung hat das für Sie und für das ganze Musical?

Ja, das merkt man schon - das Ganze hat typisch ungarische Züge und macht es dadurch besonders attraktiv. Die Story ist dabei natürlich dieselbe geblieben - aber ich denke, man spürt doch deutlich, dass das Ganze mit ungarischer Würze und echter Lebensfreude daher kommt. Wir Ungarn sind ein Volk, das gerne feiert und sich auch gerade musikalisch immer wieder neu erfindet und auslebt - und wie gesagt, das merkt man.

Wie waren bisher die Reaktionen des Publikums, auch bei Aufführungen in unterschiedlichen Ländern?

Eigentlich immer gleich. Das Publikum ist überall begeistert - egal ob in Ungarn, in Deutschland oder sonst wo.

Die Handlung von "Die Schöne und das Biest" gilt als eine der romantischsten Liebesgeschichten überhaupt. Sind Sie selbst auch ein romantischer Mensch?

Nein, ich würde nicht sagen, dass ich in erster Linie romantisch veranlagt bin - aber ich bin sehr emotional. Und im Musical geht es ja permanent um Emotionen - in vielerlei Hinsicht. Das merkt man beispielsweise ganz arg am Ende des ersten Aktes, wenn das Biest in seinem Lied seinen Emotionen freien Lauf lässt - das ist einfach überwältigend, wie es da seine ganze Seele öffnet und seine Gefühle offenbart. Das ist dann schon sehr bewegend.

Wie haben Sie eigentlich Walt Disneys Welt als Kind kennengelernt?

Wie gesagt, ich habe als Kind seine Filme gesehen, und die haben mich total mitgerissen. "Micky Maus" und die anderen Comics hab ich damals allerdings nicht gelesen; die waren bei uns schwierig zu bekommen.

Was fasziniert Sie denn jetzt an der neuen Produktion mehr - die Musik oder die Story und das schauspielerische Geschehen?

Das lässt sich nicht voneinander trennen. Es ist eine perfekte Gesamtinszenierung - bis hin zum Bühnenbild, das absolut bombastisch ist. Hier kommt einfach alles zusammen. Und das Publikum spürt das und genießt es immer wieder - ebenso wie im Übrigen die Schauspieler selbst, die bei jedem neuen Auftritt erneut einfach nur Spaß haben.

Wie viele Aufführungen hat es denn bisher gegeben?

Insgesamt werden es im Sommer rund 600 sein, und in Zukunft werden sicherlich noch viele dazu kommen. Es ist eine Erfolgsgeschichte - und der Erfolg lässt nicht nach. Wir waren ja mit Disney "Die Schöne und das Biest" 2012 auch schon mal in Mannheim, daran erinnere ich mich noch sehr gut.

Auf was darf sich das Publikum im Nationaltheater diesmal freuen?

Erneut auf einen mehr als unterhaltsamen Abend und auf eine riesige Show. Wir versprechen, dass wir alles dafür tun werden, damit die Aufführungen zu echten Erlebnissen werden für das Publikum und auch für uns - und ich bin sicher, das wird auch so kommen.

Info: Disney "Die Schöne und das Biest" vom 30. Juli bis 5. August im Nationaltheater Mannheim. Aufführungen täglich um 19.30 Uhr; am 4. August auch um 14.30 Uhr sowie am 5. August um 13.30 Uhr. Karten ab 24,50 Euro beim RNZ-Ticketservice.

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