Nationaltheater Mannheim

Bei "Cecils Briefwechsel" kommt das Theater mit der Post

Wenn der Briefträger das Drama nach Hause bringt und der "Zuschauer" mit inszenieren darf.

03.02.2021 UPDATE: 04.02.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 23 Sekunden
Bei „Cecils Briefwechsel“ gibt es statt Zuschauern, Teilnehmer. Foto: Nationaltheater

Von Daniel Schottmüller

Mannheim. Kultur in Zeiten des Lockdowns muss nicht zwangsläufig vor einem Bildschirm stattfinden. Das beweist das Nationaltheater Mannheim mit der außergewöhnlichen Produktion "Cecils Briefwechsel". Auch wenn es kaum einer glauben könne, handele sich dabei im wahrsten Sinne des Wortes um ein "Post-Drama", kündigt das Theater in einer launigen Pressemitteilung an. Ein Drama, übermittelt von der Deutschen Post – ganz haptisch und zunächst komplett analog.

Theater in Briefform also. Aber wie genau geht das vonstatten? Wer sich für die Teilnahme an "Cecils Briefwechsel – Ein Post-Drama" entscheidet, bucht erst einmal ein Ticket über die Theaterkasse, heißt es in der Mitteilung. "Sie wählen hier auch das Datum, an dem der erste von vier Briefen (so die Post es einrichten kann) zu Ihnen nach Hause kommt."

Nachdem der erste Brief zu Hause beim Teilnehmer eingetroffen ist, geht es dann so richtig los: "Lesen Sie die Spielregeln und folgen Sie den Anweisungen, entdecken Sie nicht nur die im Brief erzählte Geschichte, sondern inszenieren Sie mit den beigelegten Requisiten Ihr ganz persönliches Theatererlebnis. Am Ende sind Sie eingeladen, einen Antwortbrief an Cecil zu verfassen und mit ihr in einen Dialog zu treten."

Damit die Teilnehmer im Laufe der Aktion nicht zur Postfiliale müssen, liegen den jeweiligen Briefen bereits frankierte Rückumschläge bei: "Sodass Sie nur noch zu einem Briefkasten Ihrer Wahl müssen." Die auf diese Weise abgesendete Antwort löst wiederum einen entsprechenden Folgebrief aus und die Geschichte und Ihre Inszenierung spinnen sich weiter.

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Die Idee für das "Post-Drama" wurde von Sapir Heller und Lena Wontorra gemeinsam mit dem Ensemble entwickelt, nachdem die Produktion "Gott Vater Einzeltäter – Operation Kleist" von Necati Öziri, in der Regie von Sapir Heller, pandemiebedingt nicht zur Aufführung kommen konnte.

Das Team der Produktion habe sich daraufhin entschlossen, dass die Stimme von Cecil – einer Figur aus dem Drama – zu den Zuschauern nach Hause kommen müsse, heißt es in der Pressemitteilung des Nationaltheaters abschließend.

Buchbare Starttermine für den ersten Brief und damit den Beginn von "Cecils Briefwechsel – Ein Post-Drama" sind jeweils montags, 8. Februar, 15. Februar, 22. Februar, 1. März oder 8. März.

Info: Die Teilnahme an "Cecils Briefwechsel – Ein Post-Drama" kostet 20 Euro, ermäßigt 9 Euro. Weitere Informationen gibt es unter: www.nationaltheater-mannheim.de.

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