Plus Buga Mannheim

Am 22. Juni eröffnen die Schillertage mit "Wilhelm Tell"

Klassiker treffen auf Gegenwärtiges.

20.04.2023 UPDATE: 20.04.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 55 Sekunden
Ein Club für Frauen, die Männer begehren: Sibylle Peters’ Stück „Queens. Der Heteraclub“ kreist um Lust und Intimität. Foto: Margaux Weiss

Von Stefan Otto

Mannheim. In gut zwei Monaten, einen Tag nach Sommeranfang, eröffnet am 22. Juni das Mannheimer Nationaltheater die 22. Internationalen Schillertage. Bei einer Pressekonferenz wurde nun das Programm bekannt gegeben. Am heutigen Donnerstag startet der Vorverkauf.

"Schöne Welt, wo bist du?", ein Vers aus Friedrich Schillers Gedicht "Die Götter Griechenlands", lautet aus der derzeitigen Weltlage heraus das offizielle Motto der diesjährigen Schillertage. Daneben gibt es jedoch noch ein zweites, optimistischeres Motto, das auf Schillers berühmte Ode "An die Freude" zurückgeht. "Alle Menschen werden ..." wird ab kommender Woche etwa groß auf den Programmheften zu lesen sein – und in verschiedenen Variationen ergänzt werden. Zu "Alle Menschen werden Schwestern", "Alle Menschen werden sichtbar" oder auch "Alle Menschen werden schillern!"

Eröffnen werden die Schillertage in Kooperation mit der Buga 23, dem anderen Mannheimer Großereignis des Jahres, mit Schillers Klassiker "Wilhelm Tell" auf der Seebühne im Luisenpark. Aus dem Schweizer Bergidyll und dem Vierwaldstättersee werde in der Inszenierung von Christian Weise eine Wasserlandschaft, in der um Recht und Freiheit gekämpft und gesungen wird, verspricht Schauspielintendant Christian Holtzhauer. Sie wird während des Festivals, das vom 22. Juni bis 1. Juli stattfindet, insgesamt sechs Mal aufgeführt.

Der Mythos des Schweizer Freiheitskämpfers steht in "Tell. Eine ukrainische Geschichte" ein weiteres Mal auf dem Programm. Die Koproduktion mit dem Mannheimer Theaterhaus G7 führt ukrainische und deutsche Schauspieler zusammen, die unter der Regie des ukrainischen Regisseurs Stas Zhyrkov zweisprachig und untertitelt agieren werden.

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Das Thalia Theater Hamburg ist am 24. Juni mit der Inszenierung "Maria Stuart und Elisabeth" zu Gast, in der mit Barbara Nüsse und Karin Neuhäuser zwei der bedeutendsten Bühnenschauspielerinnen des Landes in einem Duell zweier Königinnen aufeinandertreffen werden. Vom Düsseldorfer Schauspielhaus und dem Jungen DT am Deutschen Theater Berlin kommen mit "Johanna (to go)" und "Die Räuber" am 23. und 27. Juni zwei kreative, junge und gegenwärtige Auseinandersetzungen mit Schillers Dramen nach Mannheim.

Bei den letzten Schillertagen, die 2021 unter den Bedingungen der Corona-Pandemie nur eingeschränkt stattgefunden haben, konnte die indische Theatermacherin Mallika Taneja nur digital zu Gast sein. Am 26. Juni im Studio Werkhaus feiert sie live Deutschlandpremiere mit ihrer vom NTM koproduzierten neuen Arbeit "Do You Know This Song?" über die Suche einer Frau nach einem selbstbestimmten Leben.

Zirzensisch und akrobatisch versprechen "FIQ!" ("Wach auf!"), eine rasante und farbenfrohe Show für die ganze Familie, und die Deutschlandpremiere der Schweizer Produktion "Natures Mortes" ("Stillleben") zu werden. Letztere wird in einem noch nicht genannten Mannheimer Restaurant stattfinden und dort mit einem im Preis inbegriffenen Essen verbunden sein.

Weitere Höhepunkte versprechen der "Schiller Balladen Rave" des Wiener Schauspielers Philipp Hochmair und das viermalige Gastspiel "Queens. Der Heteraclub" zu werden. Hochmair ("Die Wannseekonferenz") wird am 25. Juni mit seiner Band "Die Elektrohand Gottes" im Alten Kino Franklin eine ebenso rockige wie technoide musikalische Auseinandersetzung mit Schillers Werk bieten. Sibylle Peters’ "Heteraclub" ist ab 22. Juni im EinTanzHaus allein für heterosexuelle Frauen vorgesehen, um deren Wünsche, Lust und Intimität sich alles drehen soll. "Damit kein Missverständnis entsteht: Hier geht es nicht um Sex", spoilert vorab das Programmheft der Internationalen Schillertage.

Info: Zahlreiche weitere Veranstaltungen sind online auf www.schillertage.de verzeichnet.

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