Paul Maar, 1937 im fränkischen Schweinfurt geboren, erzählt darin von seiner Kindheit im Dorf Obertheres, von seiner Schulzeit in Schweinfurt, von seiner Entwicklung zum Schriftsteller und von der Liebe zu seiner Frau Nele, die er schon als Schüler kennenlernt.
Es ist keine klassische Autobiografie, aber ein sehr persönliches Buch voller detaillierter, manchmal sehr berührender Erinnerungen und anschaulicher Szenen. Gleichzeitig scheint immer auch die Zeitgeschichte durch. Paul Maars (82) erste Kinderjahre fallen in den Zweiten Weltkrieg. Sein Vater wird Soldat, der Junge im Kindergartenalter lebt mit seiner Mutter auf dem Dorf bei den Großeltern, die im idyllischen Obertheres eine Gastwirtschaft haben.
Viele Erinnerungen an diese Zeit klingen wie aus einer fremden Welt: Da gibt es noch kein Badezimmer und keine Dusche, Opa Schorsch arbeitet auch als Küfer und baut Sauerkrautfässer. Zu den größten Alltagsvergnügungen der Männer gehört das Kartenspiel in der Kneipe. Und zu den größten Abenteuern der Kinder das heimliche Kahnfahren auf dem Main, bei dem Paul und sein bester Freund Lud sich immer wieder buchstäblich treiben lassen.
Für Paul Maar ist es trotz des Kriegs eine glückliche Kindheit. Deutlicher schwieriger wird es, als der Vater aus der Kriegsgefangenschaft zurück kommt und die Familie wieder nach Schweinfurt zieht. Wie schwer ihm das gefallen ist, wird für die Leser gut nachvollziehbar.
Für Paul bedeutet das nicht nur die Trennung von seinem Freund und den Großeltern, bei denen er sich so geborgen gefühlt hat. Er muss auf dem Gymnasium auch mit deutlich mehr Leistungsdruck klar kommen. Und mit den Erwartungen seines autoritären Vaters, der wenig Verständnis für den Sohn zeigt und schon gar keine Zuneigung. Dafür schlägt er zu, wenn er glaubt, Paul mal wieder bestrafen zu müssen.
Gelesen hat Paul Maar seit seinen Kindertagen begeistert. Auch sein künstlerisches Talent ist früh erkennbar. Allerdings sieht er sich eher als Maler - zum Studium zieht es ihn an die Staatliche Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart.
Bühnenbilder hat er schon einige entworfen, als er sich ans Schreiben fürs Theater macht. Das Sams taucht zuerst in Maars Stück "Der König in der Kiste" auf, das 1970 Uraufführung in Hamburg hat. Der Autor streicht die Figur dann aber doch wieder, weil sie dem Regisseur nicht gefällt.
An der Seite des schüchternen Herrn Taschenbier hat sie wenig später viel mehr Raum bekommen. "Eine Woche voller Samstage" ist 1973 erschienen und hat Paul Maar berühmt gemacht. Aber das ist eine andere Geschichte.