Von der Affen-Mama abgeschaut
Schimpansenkinder schauen sich das Verhalten ihrer Mütter ab. Warum Väter kaum eine Rolle spielen, zeigt eine neue Untersuchung von Forschenden.

Zürich (dpa) - Viele Kinder verbringen jede Menge Zeit mit ihren Müttern. Bei Schimpansen ist das auch so. Die Affen-Mamas kümmern sich um ihren Nachwuchs, bis der wenigstens zehn Jahre alt ist. Auch danach bleiben die Tiere oft eng verbunden.
Wer so eine enge Bindung hat, verhält sich oft auch ähnlich. Das gilt auch für Schimpansen, sagen Forschende. Die hatten eine Gruppe von ungefähr 60 Affen im Land Uganda beobachtet und festgestellt: Schimpansenkinder schauen sich viel von ihren Müttern ab. Dazu zählen Laute, die Körperhaltung, Gesichtsausdrücke und andere Körpersprache.
Auf die Mutter kommt es an
Auch Geschwister, die von dem gleichen Affenweibchen abstammen, verhalten sich ähnlich. Haben sie den gleichen Papa, dann eher nicht.
Für die Forschenden bedeutet das: Der Affennachwuchs erlernt das Verhalten, es wird nicht vererbt. Wäre es vererbt, würden die Affenkinder auch ihren Vätern stärker ähneln. Die kümmern sich nämlich nur wenig um ihre Kinder.
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