Bei Berggorillas zählt mehr als die Muskeln
Weibliche Berggorillas stehen manchmal über anderen Männchen, auch wenn sie kleiner und schwächer sind. Forschende erkennen darin Vorteile für beide Geschlechter.

Leipzig/Kampala (dpa) - Ein großer Berggorilla trommelt mit den Fäusten auf seiner Brust. Das Männchen zeigt, wie stark und mächtig es ist. Wegen der Größe und der vielen Muskeln glauben viele, dass männliche Gorillas den Ton angeben. So eindeutig überlegen sind die Männchen in ihren Gruppen aber nicht, meinen Forschende nun.
Die Fachleute beobachteten dafür mehr als 50 Gorillas im Land Uganda. Dabei stellten sie fest: Zwar gibt es in den Affen-Gruppen immer einen männlichen Anführer. Den nennt man auch das Alpha-Männchen. Doch auch Weibchen können in der Rangfolge weit oben über anderen Männchen stehen. Und das, obwohl sie oft viel kleiner und schwächer sind. Meist sind diese untergeordneten Männchen dann eher alt oder noch jung.
Für die weiblichen Gorillas hat das Vorteile, zum Beispiel wenn es ums Fressen oder die Partnerwahl geht. Die untergeordneten Männchen könnten sich beugen, um nicht aus der Gruppe verscheucht zu werden, erklärten die Fachleute.
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