Braun-Rasiererwerk bleibt bei Procter & Gamble
Walldürn. Lizenzgeschäft mit dem italienischen Elektrogerätehersteller De Longhi betrifft lediglich Haushaltskleingeräte

Zuvor war im italienischen Treviso bekannt geworden, dass sich De Longhi mit dem bisherigen Eigentümer Procter & Gamble auf eine dauerhafte Nutzung der Marke und der zugehörigen Patente geeinigt habe. Die Marke selbst bleibt Eigentum von P&G. Der endgültige Vertragsabschluss steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Kartellbehörden. Auch Produktionsanlagen vor allem in Deutschland und eine ungenannte Zahl von Beschäftigten sollen von P&G zu De Longhi wechseln.
De Longhi zahlt für die Übernahme 140 Millionen Euro fix sowie eine variable Summe zwischen 0 und 74 Millionen Euro, die sich aus den Verkaufserlösen der kommenden fünf Jahre errechnet.
Personalleiter Andreas Luczak betonte gegenüber der RNZ: "Das Werk Walldürn gehört nicht zu dem geplanten Geschäft, denn hier werden Rasierer und Epiliergeräte produziert." In Walldürn selbst seien lediglich bis zu fünf Arbeitnehmer betroffen, die im Bereich Haushaltsgeräte beschäftigt seien. In Marktheidenfeld hingegen müssen für rund 80 Mitarbeiter jetzt Verhandlungen geführt werden, wie es für sie in Zukunft weiter gehe. Es werde dabei nach Lösungen gesucht, die allen Seiten gerecht würden, versprach Luczak.
"Für das Werk Walldürn und seine Beschäftigten ist dies der richtige Schritt", erklärte Personalleiter Luczak. Denn nun werde Procter & Gamble den Fokus wieder auf den Kernbereich mit den Rasierern und Epiliergeräten legen, während das Geschäft mit den Haushaltskleingeräten zu De Longhi perfekt passe.
Der US-Konsumgüterkonzern Procter&Gamble bezeichnete das Geschäft in der Mitteilung als "exzellente Transaktion". De Longhi sei der perfekte Partner für weiteres Wachstum von Braun. P&G werde sich stärker auf die Entwicklung von Produkten für Schönheit und Pflege konzentrieren.
De Longhi ist an der Mailänder Börse notiert. Das Unternehmen meldet einen Jahresumsatz von 1,63 Milliarden Euro und beschäftigt etwa 7000 Personen.