Was die Polizei Pferdebesitzern und Reiterhöfen rät - Hintergrund

01.09.2020 UPDATE: 01.09.2020 20:05 Uhr 1 Minute, 2 Sekunden

Rhein-Neckar. (alb) Neben der Ermittlungsarbeit und so lange kein Tatverdächtiger gefasst worden ist, setzt die Polizei hinsichtlich der Pferdeschändungen in der Region auf Prävention. Eine erste und schnell ausgebuchte Informationsveranstaltung mit 40 Teilnehmern fand am Dienstagabend beim Aktivstall Wöllner in Oftersheim statt (weiterer Bericht folgt). Im Vorfeld der Veranstaltung hat der Mannheimer Polizeisprecher Dennis Häfner bereits einige Ermittlertipps verraten.

> Technik: Hilfreich sind laut Häfner Kameras und Schilder, die auf eine Überwachung hinweisen. Das Problem: Meist sind Anlagen und Koppeln recht groß, sprich: Nicht alle Aktionen auf dem Gelände können auch eingefangen werden. Zusätzlich könnten deshalb Scheinwerfer mit Bewegungsmelder Fremde abschrecken. Eine weitere Kehrseite: Technik hat ihren Preis, den nicht jeder zahlen kann. Darauf machen auch Schäfer aufmerksam, die ihre Herde vor dem Wolf schützen wollen.

> Doppelte Umzäunung: Sie macht es Pferdeschändern und ungebetenen Gästen zusätzlich schwer, auf die Koppel zu kommen.

> Andere Tiere: "Gänse, Ziegen oder auch die klassischen Wachhunde springen auf Eindringlinge an und schrecken sie ab", weiß Häfner.

> Die Futterstelle: Diese sollte sich nicht in der Nähe des Zauns befinden, was "Pferderipper" besonders anlockt.

> Halfter ausziehen: "Eindringlinge haben es viel schwerer, wenn sie sich nirgendwo am Pferd festhalten können", sagt Häfner.

> Regelmäßige Kontrollgänge: Möglicherweise kann dadurch ein Pferdeschänder auf frischer Tat erwischt werden. Die Täter schlagen jedoch meist in der Nacht zu.

> "Netzwerk" aufbauen: Häfner empfiehlt, die Nachbarschaft, umliegende Höfe, Spaziergänger, Morgenjogger, Förster und Jäger zu informieren und zu sensibilisieren. Möglicherweise mache jemand eine Beobachtung, die auf die Spur des Täters oder der Täter führt.