Hintergrund - Krankenhaus Hardheim

08.01.2019 UPDATE: 08.01.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 19 Sekunden

Hintergrund

Die heutige Cadolto Modulbau GmbH wurde 1890 in Cadolzburg bei Nürnberg gegründet. Am Stammsitz und im thüringischen Krölpa beschäftigt das Unternehmen 350 Mitarbeiter und erwirtschaftet rund 100 Millionen Euro Jahresumsatz, darunter 50 Prozent aus dem Export. Seit diesem Jahr gehört das zuvor inhabergeführte Unternehmen zur Zechbau GmbH (Bremen).

Gegründet als Wagnerei entwickelte sich Cadolto stetig fort. So gehörte das Unternehmen 1937 zu den Miterfindern des Bauwagens. Seit 1972 werden Raummodule produziert. 1986 wurde eine Hochgebirgsklinik für Davos gebaut - der Einstieg in den Bereich Medizintechnik, wo Cadolto heute mit über 50 Prozent Marktanteil in Deutschland Marktführer ist. 730 Projekte wurden seit 1972 verwirklicht, das berühmteste ist das Grenzhäuschen am "Checkpoint Charlie". Zwischen 2004 und 2007 fertigte Cadolto elf Kliniken für Russland an. Auf der Referenzliste stehen ferner der weltweit größte Modulbaukomplex in Paris (Baubeginn 2012) oder eine Klinik am Nordkap (2016).

Erweiterung des Krankenhauses: Das vier Millionen Euro teure Projekt besteht aus zwei Bauabschnitten. Baubeginn war im September, die Einweihung ist für den 30. Juni geplant. Die beiden Anbauten haben eine Bruttogrundfläche von 888 Quadratmetern. Im Bettentrakt (Bauabschnitt I) werden im Erdgeschoss eine Endoskopie, ein Aufwachraum und Funktionsräume Platz finden. Im ersten Obergeschoss befinden sich die zentrale Patientenannahme sowie zusätzliche Räume für die Intensivstation. Alle Patientenzimmer werden mit Bad und WC ausgestattet.

Bauabschnitt II: Dass mit dem zweiten Teil zuerst begonnen wird, hat praktische Gründe. Wäre zunächst der Bettentrakt errichtet worden, wäre es schwieriger gewesen, mit schwerem Gerät an die zweite Baustelle zu gelangen. Im Anbau an die chirurgisch-orthopädische Praxis befinden sich im Erdgeschoss die Anmeldung, ein Behandlungsraum sowie ein Sozialraum. Im ersten und zweiten Obergeschoss sind das Lager, ein Sterilraum und ein Warteraum vorgesehen. Zudem wird im zweiten Obergeschoss die gynäkologische Praxis erweitert.

So geht es weiter: Beim Bauabschnitt II steht in den nächsten Wochen die technische Anbindung zwischen Neubau und Bestandsgebäude im Mittelpunkt, so dass die neuen Räume möglichst bald genutzt werden können. Parallel dazu beginnen die Fundamentarbeiten für Bauabschnitt I. Die 16 Raummodule für den neuen Bettentrakt werden am 27. Februar angeliefert. Ende April sollen beide neuen Gebäude nutzbar sein. rüb