Hintergrund Corona Buchbranche

Die Buchbranche in Zeiten der Corona-Pandemie

08.07.2020 UPDATE: 08.07.2020 19:45 Uhr 1 Minute, 2 Sekunden

Die Buchbranche in Zeiten der Corona-Pandemie

Obwohl die Buchbranche in der Corona-Krise ein kräftiges Minus eingefahren hat, blickt sie einigermaßen zuversichtlich auf das weitere Jahr. "Der Buchbranche ist es in den letzten Wochen gelungen, ihre Verluste kontinuierlich zu reduzieren", teilte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Mittwoch mit.

Aufgrund der Pandemie mussten in nahezu allen Bundesländern die Buchläden zwischen dem 23. März und dem 19. April schließen. Vom Januar bis zum Zeitpunkt der Wiedereröffnung habe sich über alle Absatzwege hinweg – also sowohl im Handel vor Ort als auch digital – ein Umsatzminus von 14,9 Prozent aufgebaut. Dieses Minus sei bis Ende Juni auf 8,3 Prozent verringert worden.

Viele Händler und Verlage haben während des Lock-Downs mit Kreativität reagiert und sich digitaler aufgestellt. So wurde der Instagram-Auftritt aufgebaut und Lesungen im Internet organisiert. Buchhändler konzentrierten sich auf Bestellungen übers Netz und lieferten beispielsweise Bücher mit dem Lastenrad aus. "Es ist enorm bemerkenswert, wie sich die Branche aus dem Tief und Schock einer Komplettsperrung der Buchhandlungen herausgearbeitet hat", sagte der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, Alexander Skipis. Die Krise berge auch eine Chance, so Skipis. Sie habe "uns allen einen unglaublichen Schub gegeben, der erhalten werden muss".

Denn die Zahlen sind trotz allem alarmierend: So liegt der Umsatz des stationären Buchhandels, also der klassischen Buchhändler vor Ort, nach dem ersten Halbjahr mit 13,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Insgesamt sei die Lage "nicht nur schwierig sondern schon drastisch", sagte die Vorsteherin des Börsenvereins, Karin Schmidt-Friderichs. "Wir sind eine Branche mit extrem knappen Margen, viel Idealismus und wenige Geld", fügte sie hinzu. Es sei aber ermutigend zu sehen, wie die Ängste in Kraft und Kreativität umgewandelt worden seien. (dpa)