Hintergrund

10.05.2019 UPDATE: 10.05.2019 08:51 Uhr 43 Sekunden

Heidelberg hat Kommission für Straßenbenennungen 

In Heidelberg durchforstet seit 2017 eine Kommission die Personenstraßennamen nach historisch belasteten Männern oder Frauen. So müssten nicht immer wieder Einzelfallentscheidungen getroffen werden, hatte der Gemeinderat als Grund für das Einsetzen des Gremiums angegeben. Dieses erarbeitet auch Konzepte für Neubenennungen von Straßen, insbesondere auf den Konversionsflächen. Die letzte Entscheidung bei allen Neu- oder Umbenennungen von Straßen trifft nach wie vor der Gemeinderat, wie die Verwaltung betont.

Die Stadt macht auf die Probleme von Umbenennungen aufmerksam. Oft lehnten die betroffenen Anwohner mehrheitlich Umbenennungen ab; zudem können sie Ersatz für die Umstellungskosten ihrer Adresse verlangen. Es können Jahre vergehen, bis die Umstellungsschwierigkeiten vorbei seien, wie die Stadt weiter mitteilt.

Seit 1994 versucht Heidelberg, den Anteil von Frauen bei Straßennamen zu erhöhen. Bei der letzten Neubenennung von Straßen im Jahr 2018 auf Konversionsflächen im Stadtteil Südstadt kamen nach Angaben des Rathauses bei zwölf neuen Straßennamen acht Frauen und zwei Männer zum Zuge. Insgesamt machte der Anteil der männlichen, weiblichen und sachbezogenen Straßennamen unter den Neubenennungen in den vergangenen 25 Jahren demnach ungefähr jeweils ein Drittel aus. (dpa)