Wahl in Neckargemuend

Ein Stadtoberhaupt aus der Loskapsel?

Der Wahlausschuss legte die Reihenfolge auf dem Stimmzettel und Regularien für die Kandidatenvorstellungen fest.

22.04.2024 UPDATE: 17.04.2024 04:00 Uhr 2 Minuten, 19 Sekunden
Jürgen Rehberger zog mit Petra Polte die Reihenfolge der Bewerber auf dem Stimmzettel. Foto: Moll

Von Christoph Moll

Neckargemünd. Welcher Bürgermeisterkandidat steht am 12. Mai auf welcher Position des Stimmzettels? Und wie laufen die öffentlichen Kandidatenvorstellungen ab? Über diese Fragen hatte der Wahlausschuss am Montagabend zu beraten.

Jürgen Rehberger (Freie Wähler) begrüßte zur Sitzung Bürgermeister Frank Volk (Freie Wähler) und den städtischen Fachbereichsleiter Jan Peter Seidel (parteilos). Auch die weiteren Kandidaten – der Grünen-Landtagsabgeordnete Hermino Katzenstein sowie Techniker Peter Schnurr und Betriebsrat Daniel Küppers (beide parteilos) – seien eingeladen worden, betonte Rehberger.

Zunächst wurden die anwesenden Ausschussmitglieder Ilka Schlüchtermann und Thomas Schmitz (beide Grüne), Manfred Rothe (Freie Wähler), Matthias Hornung und Sarah Striegel (beide SPD) sowie Brigitte Oppelt und Maximilian Bernauer (beide CDU) verpflichtet, ihr Amt unparteiisch auszuüben und das Wahlgeheimnis zu wahren.

Ausschuss-Vizechefin Petra Polte von der Stadtverwaltung berichtete, dass gleich zum Auftakt der Bewerbungsfrist Ende Februar die Unterlagen von Frank Volk, Hermino Katzenstein und Jan Peter Seidel im Briefkasten des Rathauses lagen. Am 11. März gab Peter Schnurr seine Bewerbung ab und am 5. April warf Daniel Küppers ein. Geprüft wurde unter anderem, ob die Bewerber wählbar sind und ob sie ausreichend Unterschriften von Unterstützern beigelegt hatten. "Alle Bewerber sind zur Wahl zugelassen", so Polte.

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Zu klären seien aber noch per Los die Positionen der ersten drei Bewerber auf dem Stimmzettel. Hierfür wurden drei "Loskapseln" aus Überraschungseiern mit Zetteln samt Namen der Bewerber bestückt. Diese wurden in einen leeren Sektkühler gelegt und einzeln von Ausschuss-Chef Rehberger gezogen. Als erstes präsentierte er den Namen von Hermino Katzenstein, der somit ganz oben auf dem Stimmzettel steht. Es folgten Jan Peter Seidel und Frank Volk.

Hintergrund

Die Kandidatenvorstellungen

> Waldhilsbach: Montag, 22. April, um 19 Uhr, Mehrzweckhalle

> Neckargemünd: Dienstag, 23. April, um 19 Uhr, Aula des Schulzentrums

> Dilsberg: Donnerstag, 25. April, um 19 Uhr,

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> Waldhilsbach: Montag, 22. April, um 19 Uhr, Mehrzweckhalle

> Neckargemünd: Dienstag, 23. April, um 19 Uhr, Aula des Schulzentrums

> Dilsberg: Donnerstag, 25. April, um 19 Uhr, Graf-von-Lauffen-Halle

> Mückenloch: Montag, 29. April, um 19 Uhr, Kirchberghalle cm

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Im Anschluss ging es um den Ablauf der Kandidatenvorstellungen. Beginn ist jeweils um 19 Uhr, Saalöffnung eine Stunde zuvor. "Es wird keine Bewirtung geben", stellte Polte klar. Parkplätze werden lediglich für die Mitglieder des Ausschusses reserviert. Polte schlug der Neutralität wegen mit dem Rechtsanwalt Hanns-Uwe Richter von der Heidelberger Kanzlei Schlatter einen externen Moderator vor, der nicht aus Neckargemünd komme. Dieser werde darüber wachen, dass alle Regeln eingehalten werden. Der Ausschuss entschied, dass Bild-Aufnahmen lediglich von der Presse gemacht werden dürfen. Eine Live-Übertragung werde es nicht geben. Falls es technische Probleme gebe und ein Teil der Kandidaten nicht mehr zu sehen sei, sei die Chancengleichheit nicht gewahrt. "Es gibt vier Kandidatenvorstellungen", betonte Polte. "Wer bei einer nicht kann, kann zu einer anderen gehen."

Die Lose mit den Kandidatennamen wurden aus Überraschungseiern gezogen. Foto: Moll

Der Ausschuss entschied, dass jeder Kandidat zehn Minuten lang sich und sein Programm vorstellen darf. "Wenn die Zeit vorbei ist, darf es nur noch einen Schlusssatz geben", betonte Rehberger. Während der Reden dürfen die anderen Bewerber nicht im Saal sein. Thomas Schmitz hielt zehn Minuten für zu kurz. "Insgesamt fast eine Stunde ist anstrengend für die Zuhörer", entgegnete Polte und erhielt Zustimmung von anderen Ausschussmitgliedern.

Anschließend dürfen Bürger Fragen stellen. Sie müssen ihren Namen und ihren Stadtteil nennen. Nur Einwohner Neckargemünds haben Fragerecht. Richten sich mehrere Fragen an alle Kandidaten, wechselt die Reihenfolge bei der Beantwortung ab. Die Frage darf höchstens 30 Sekunden lang sein, die Antwort je Kandidat 90 Sekunden. Insgesamt soll die Fragerunde 60 Minuten dauern, eine Verlängerung um 30 Minuten sei denkbar. "Was passiert, wenn ein Fragesteller länger redet?", fragte Sarah Striegel. "Dafür haben wir den Moderator", meinte Polte und Rehberger sagte, dass im äußersten Fall das Mikrofon abgeschaltet werden könne. "Ich rechne aber nicht mit Tumulten", so Polte.

Neben Frank Volk (links) war auch Jan Peter Seidel bei der Sitzung des Wahlausschusses dabei. Foto: Moll

Sollten mehr Personen in die Hallen drängen als es Plätze gibt, werden Besucher aus anderen Orten gebeten, die Halle zu verlassen. Mit vollem Haus rechne man vor allem in der Kernstadt. Besucher sollten eine halbe Stunde vorher kommen, auch weil es – insbesondere in Waldhilsbach – mit Parkplätzen eng werden könne.