"Hochwasser-Touristen" gefährden Wildtiere und sich selbst
Kreis Karlsruhe. (rnz) Wegen der starken Niederschläge wird es bei den Flüssen auch im Bereich des Regierungspräsidiums Karlsruhe zu hohen Wasserständen kommen, die zu Hochwasser und Überflutungen vor allem entlang des Rheins führen. Die Gewässer-Abteilung im Regierungspräsidium Karlsruhe beobachtet die Lage am Rhein und seinen Nebenflüssen, um bei Bedarf die notwendigen Maßnahmen einzuleiten. Den aktuellen Prognosen zufolge muss jedoch noch keiner der Rückhalteräume am Rhein im Regierungsbezirk Karlsruhe in Betrieb genommen werden. Bei der derzeitigen Wetterlage ist die Unsicherheit der Wettervorhersagen jedoch relativ groß. Auch in den nächsten Tagen kann es aufgrund lokaler Niederschläge immer wieder zu hohen Wasserständen in den Bächen und Flüssen und damit zu einem entsprechenden Einsatz der Hochwasserrückhalteräume kommen, teilte das Regierungspräsidium mit.
Mit Sorge wird beobachtet, dass vielerorts das Erlebnis eines Hochwassers viele Menschen zu einem unbesonnenen Verhalten verleitet. Gerade bei hoch anstehendem Wasser waren in der Vergangenheit zahlreiche Menschen auf den Hochwasserschutzdämmen unterwegs. Dabei haben sie sich selbst, aber auch die dort lebenden Wildtiere in Gefahr gebracht. Außerdem wird dadurch die gerade während des Hochwassers wichtige Arbeit der Dammwache behindert. Das Regierungspräsidium weist darauf hin, dass das Betreten der Dämme bei Hochwasser generell verboten und lebensgefährlich ist: Die Strömungsgeschwindigkeit im Rhein kann bei einem Hochwasser auch in Ufernähe so groß sein, dass Menschen mitgerissen werden können. Insbesondere Hunde oder Kinder dürfen daher keinesfalls in den Einflussbereich des Wassers kommen.
Zufahrten müssen frei bleiben
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Aber auch dort, wo man noch trockenen Fußes unterwegs ist, gibt es Gebiete, die nicht betreten werden dürfen: Rückhalteräume, die geflutet werden können, müssen im Hochwasserfall geräumt werden. Dies betrifft auch die angrenzenden Dämme. Für freilebendes Wild bestehen im Hochwasserfall nur noch begrenzte Rückzugsräume. Rehe und Wildschweine sind zwar gute Schwimmer, mit Sorge beobachten die Behörden aber, dass auch bei diesem Hochwasser wieder Wildtiere in völlig unnötiger Weise ertrinken, weil sie, durch Spaziergänger in Panik versetzt, vom bereits erreichten rettenden Ufer wieder zurück in die Strömung flüchten. Die Hochwasserschutzverwaltung bittet daher alle Spazierenden, Rücksicht zu nehmen und sich von den Dämmen fernzuhalten. Um die Arbeit der Dammwachen nicht zu behindern, müssen außerdem die Dammverteidigungswege sowie die Zufahrten vor Schranken unbedingt von parkenden Autos freigehalten werden.