Hintergrund-Spina bifida in der Chirurgie

> Spina bifida in der Chirurgie: Es gibt wenige Arbeitsgruppen, die die Operation im Mutterleib endoskopisch versuchen; da muss jedoch später öfter mal nachoperiert werden. Das Heidelberger Team hat sich aufgrund der internationalen Datenlage für den offenen Zugang entschieden. Eine US-amerikanische Studie, der "MOMS-Trial", prüfte von 2003 bis 2010 den Nutzen der offenen Fetalchirurgie bei Spina bifida aperta. Eine Gruppe von Kindern wurde schon im Mutterleib operiert, die andere erst nach der Geburt, wie bis dato üblich. Die Studie wurde vorzeitig abgebrochen, weil die Vorteile der vorgeburtlich operierten Kinder so groß waren, dass eine zufällige Zuteilung nicht vertretbar war. Die im Mutterleib operierten Kinder konnten sich besser bewegen, liefen später auch besser und waren selbstständiger. Während mehr als 80 Prozent der nach der Geburt behandelten Kinder einen Wasserkopf entwickelten und bei ihnen dauerhaft überschüssiges Hirnwasser in die Bauchhöhle abgeleitet werden musste, war dies nur bei 40 Prozent der intrauterin operierten Kinder der Fall. Die Kinder des MOMS-Trials werden bis zu ihrem neunten Lebensjahr begleitet, die Entwicklung wird beobachtet. bik

11.08.2016 UPDATE: 11.08.2016 06:00 Uhr 37 Sekunden

> Spina bifida in der Chirurgie: Es gibt wenige Arbeitsgruppen, die die Operation im Mutterleib endoskopisch versuchen; da muss jedoch später öfter mal nachoperiert werden. Das Heidelberger Team hat sich aufgrund der internationalen Datenlage für den offenen Zugang entschieden. Eine US-amerikanische Studie, der "MOMS-Trial", prüfte von 2003 bis 2010 den Nutzen der offenen Fetalchirurgie bei Spina bifida aperta. Eine Gruppe von Kindern wurde schon im Mutterleib operiert, die andere erst nach der Geburt, wie bis dato üblich. Die Studie wurde vorzeitig abgebrochen, weil die Vorteile der vorgeburtlich operierten Kinder so groß waren, dass eine zufällige Zuteilung nicht vertretbar war. Die im Mutterleib operierten Kinder konnten sich besser bewegen, liefen später auch besser und waren selbstständiger. Während mehr als 80 Prozent der nach der Geburt behandelten Kinder einen Wasserkopf entwickelten und bei ihnen dauerhaft überschüssiges Hirnwasser in die Bauchhöhle abgeleitet werden musste, war dies nur bei 40 Prozent der intrauterin operierten Kinder der Fall. Die Kinder des MOMS-Trials werden bis zu ihrem neunten Lebensjahr begleitet, die Entwicklung wird beobachtet. bik