Hintergrund Konferenzzentrum Bahnstadt

28.04.2016 UPDATE: 28.04.2016 06:00 Uhr 58 Sekunden

Seit mindestens 25 Jahren ringt die Stadt um einen Standort für ein Konferenzzentrum

hö. Dass am Bahnhof ein Konferenzzentrum stehen könnte, ist an sich ein alter Hut: Schon 1952 schlug Oberbaudirektor Hermann Hussong ein solches in der späteren Kurfürstenanlage vor, die damals noch Bahngelände war. Es sollte aber noch fast 40 Jahre, bis 1989, dauern, bis ein Gutachten der Stadthalle "Defizite bei der Tagungsorganisation" attestierte und zu einem Neubau am Bahnhof riet.

1995 analysierte die Stadt elf Grundstücke für ein Konferenzzentrum, fünf blieben in der engeren Wahl, darunter die Hauptpost am Bahnhof. Der Gemeinderat beschloss im Jahr darauf, drei Standorte auszuschreiben (Hauptpost, Schlosshotel, Stadthalle). Grundbedingung war, dass der Neubau die Stadt nichts kosten soll; Ende 1996 empfahl der Hotel- und Gaststättenverband, die Stadthalle unterirdisch zu erweitern.

Im Jahr 2000 wurde der Standort Bahnhof erneut ausgeschrieben, 2002 erhielt die französische Firma Bouygues den Zuschlag, die sich aber dann aus Deutschland ganz zurückzog. 2004 wurde zum dritten Mal ausgeschrieben - Standort war der Bahnhof, aber auch andere Optionen waren möglich; alle sechs Bewerber wollten einen Betriebskostenzuschuss von der Stadt.

Unter dem neuen Oberbürgermeister Eckart Würzner wurde vorrangig geprüft, ob man die Stadthalle erweitern kann, 2008 gab der Gemeinderat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag, später einen Architekturwettbewerb für die Erweiterung der Stadthalle. Ein Bürgerentscheid am 25. Juli 2010 kippte das mit Zwei-Drittel-Mehrheit. 2011 lief die Bürgerbeteiligung an, die den ganzen Prozess neu aufrollte: Erst wurde der Bedarf für ein Konferenzzentrum festgestellt, dann der Standort gesucht. 91 Vorschläge machten die Bürger, von denen sechs in der engeren Wahl blieben - fünf davon waren in Bahnhofsnähe.