Hintergrund Arztprozess

26.03.2015 UPDATE: 26.03.2015 21:00 Uhr 44 Sekunden

Vor einer Untersuchung oder Behandlung muss der Arzt den Patienten genau aufklären und seine Einwilligung einholen. Hat er nicht die Zeit dazu, sollte man nachhaken - und nicht zu schnell entscheiden.

"Bevor ein Arzt etwas unternimmt, muss er genau erklären, was er vorhat", sagt Michaela Schwabe von der Berliner Beratungsstelle der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD). "Und zwar so, dass man es versteht und genug Zeit zum Überlegen hat." Denn anfangen dürfe der Arzt erst, wenn der Patient einer Untersuchung oder Behandlung ausdrücklich zugestimmt hat - außer es liegt ein Notfall vor. Schwabe: "Das zu beachten ist im Praxis- oder Klinikalltag oft nicht leicht, aber trotzdem unerlässlich."

Hat ein Arzt nicht genug Zeit, sollte man nachhaken: Warum empfiehlt er eine Maßnahme, wie funktioniert sie, und welche Erfolgsaussichten hat sie? "Diese Aufklärung muss auf jeden Fall mündlich passieren", erklärt die Patientenberaterin. "So steht es im Gesetz, eine schriftliche Information alleine reicht hier nicht."

Nur so könne man als Patient Fragen stellen - zum Beispiel, wenn es um die Risiken einer Untersuchung oder Behandlung geht. Denn auch die muss der Arzt darstellen. Gleiches gilt für mögliche Alternativen zur vorgeschlagenen Maßnahme.