Hintergrund - Splitter vom Heidelberger Herbst

30.09.2018 UPDATE: 30.09.2018 06:00 Uhr 58 Sekunden

Splitter vom "Herbst"

> Die letzten Ostgoten am Uniplatz: Vor dem "lebendigen Geist" der Neuen Uni waren die "Letzten Ostgoten" zugange - beim Mittelaltermarkt, bei dem angesagtes "pulled pork" als "gerupfte Sau" daherkam. Lederröcke, lange Haarpracht, dazu diverse Saiteninstrumente sowie Bauchpauke und Dudelsäcke in "allerley" Variationen. Schade nur, dass die Lautsprecheranlage die Textansagen nicht rüberbrachte.

> Körperkontakt am Heumarkt: Wer Körperkontakt liebte, war hier richtig. Wer Körperkontakt nicht kannte, musste ihn lieben lernen. Denn ohne ihn ging hier gar nichts. Schon gar nicht, als die "Dirty Deeds" das Gedränge beschallten. Den AC/DC-Covers entsprachen die mit fortschreitender Uhrzeit ausrastenden Headbanger: Die Zeiten der langen Jugendhaare waren zwar vorbei, die übrig gebliebenen Strähnen waren schütter oder grau geworden - oder kamen gar als Hipster-Glatzen daher, selbstredend mit angesagtem Bart. Will heißen: Schön war’s. Auch ganz ohne wirbelnde Haarpracht.

> Marstallhof: Dort traf sich das junge Publikum. Gut 2000 gut gelaunte Leute erlebten hier eine Open-Air-Party, wie sie kaum hätte besser sein können. "The Wright Thing" stand auf der Bühne, big-band-mäßig aufgestellt, und diese Truppe verstand es mit schier aberwitzigen Arrangements und Medleys, einen stimmigen Bogen zu schaffen, der von Bruno Mars über Harry Belafonte und die Eurythmics bis hin zu Nirvana und einem Hardcore-Rock’n’Roll à la "Ten Years After" reichte. Der von der Stadt verordnete Feierabend von 23 Uhr war hier trotz frösteln machender Herbstkühle viel zu schnell erreicht. Das Feiern "bis die Wolken wieder lila sind", wie eines der servierten Covers empfiehlt, wurde - leider! - nicht wahr. fre