Hintergrund Kampfhunde attacke prozesssplitter

09.12.2019 UPDATE: 10.12.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 6 Sekunden

Tierquälerei auf Video

Die Polizei hat unter anderem die Handys der Angeklagten ausgewertet. Nach Aussage eines ermittelnden Beamten vor Gericht befand sich auf dem Smartphone des 22-jährigen Halters der Kampfhunde ein "Tierquäler-Video" unbekannten Ursprungs, das dem Angeklagten zugesendet worden sei: "Darauf hält ein Mann einen Hund fest und schlägt ihm mit der Faust auf den Kopf, bis der Hund aus dem Maul oder der Nase blutet und daran wohl verendet", sagte der Beamte.

Probleme mit der Schule

Der 17-jährige Hauptangeklagte sagte auf Fragen des Gerichts, dass er vom vierten bis zum achten Schuljahr zusätzlich Förderunterricht bekommen habe. Er gab zu, seit der siebten Klasse regelmäßig nicht zur Schule gegangen zu sein. Deshalb habe ihn "öfter" auch die Polizei kontaktiert. Den Förderunterricht habe er ab der neunten Klasse abgelehnt, "weil ich es alleine versuchen wollte".

Schwänzende Unterstützer

Angehörige und Freunde der Angeklagten haben den bisherigen Prozess im Zuschauerraum des Gerichtssaals verfolgt. So wohnten der Verhandlung an einem Werktag morgens um 10 Uhr auffällig viele Jugendliche bei. Auf RNZ-Nachfrage erklärten sie, dass sie Freunde des Angeklagten seien und sich für die Schule hätten krankschreiben lassen, um vor Ort dabei zu sein.

Zeuge beschimpfte Angeklagten

Wie gestern bekannt wurde, hat ein als Zeuge geladener 16-Jähriger den Begleiter des Hauptangeklagten am Rande des Prozesses beschimpft: "Ich hasse Dich und hoffe, dass Du ins Gefängnis kommst." Der Mitangeklagte erklärte bereits, nach dem "Vorfall" anonyme Drohnachrichten bekommen zu haben. Deshalb habe er sich einen Schlagring und einen Baseballschläger zugelegt.

Beschuldigter betet

Der Hauptangeklagte entschuldigte sich beim Opfer und räumte ein, "absolut falsch gehandelt" zu haben. Zudem erklärte er, dass er während seiner Untersuchungshaft stets das im Gefängnis stattfindende Freitagsgebet nutze, um für den Geschädigten zu beten. luw