Hintergrund Feuerwehr

06.01.2018 UPDATE: 07.01.2018 06:00 Uhr 53 Sekunden

Feuerwehr ist zunehmend Rettungsdienstleister

(end) Wenn die Feuerwehr Sinsheim mit Blaulicht und Martinshorn zum Einsatzort eilt, brennt es in den meisten Fällen nicht: Denn Brände sind in der Einsatzstatistik der Floriansjünger mit 225 Alarmierungen deutlich in der Unterzahl. Viel mehr sind die ehrenamtlichen Spezialisten als Rettungsdienstleister gefordert.

Ob Türöffnungen, wenn Bewohner in häuslicher Umgebung verunglückt sind, um Menschen aus stecken gebliebenen Fahrstühlen zu befreien oder wegen der vielen Verkehrsunfälle auf den Straßen rund um Sinsheim - es wird immer mehr Arbeit für die ehrenamtlichen Helfer. Allein 41 Mal mussten die Floriansjünger in den zurückliegenden zwölf Monaten zur Hilfeleistung mit Menschenrettung ausrücken; hier gab es elf getötete Unfallopfer zu beklagen, 47 Mal gab es kleinere und größere Brände, 15 Mal wurden benachbarte Feuerwehren von den Spezialisten aus Sinsheim unterstützt. Dreimal mussten sich die Einsatzkräfte um Gefahrgut kümmern. Darüber hinaus sorgten 38 Mal Brandmeldeanlagen für das Ausrücken der Helfer.

Mit derzeit 73 Aktiven, darunter sieben Frauen, gibt es in Sinsheim aktuell noch keine Nachwuchssorgen für den ehrenamtlichen Dienst. Auch der Altersdurchschnitt der Aktiven ist gegenüber vergleichbaren Feuerwehren deutlich im grünen Bereich zwischen 26 und 45 Jahren. Zugute kommt der Wehr hier die hervorragende Jugendarbeit. Der Löschnachwuchs wird spielerisch und mit einem vielseitigen Freizeitprogramm an den aktiven Dienst in der Feuerwehr herangeführt. Aktuell machen bei der Jugendfeuerwehr zwölf Buben und acht Mädchen mit.