Hintergrund Childhood-Haus Eröffnung
Childhood-Haus-Eröffnung im Altklinikum - Kinder der schwedischen Schule sangen für Königin Silvia
Am Ende muss es dann doch schnell gehen: Nachdem am Donnerstagnachmittag die ersten dunklen Limousinen mit der Ehefrau des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender, und Innenminister Thomas Strobl vor dem Childhood-Haus im Altklinikum in Bergheim vorgefahren sind, muss rasch noch die Plastikfolie entfernt werden, die bis dahin dafür sorgen sollte, dass der rote Teppich möglichst lange seine strahlende Farbe behält. Bis Königin Silvia am Childhood-Haus eintrifft, vertreiben sich die Ehrengäste die Zeit: "First Lady" Büdenbender plaudert zunächst mit der Mutter eines Kindes, das später für die Königin singen wird, dann mit Oberbürgermeister Eckart Würzner und seiner Frau Janine. Strobl unterhält sich unterdessen mit Polizeipräsident Andreas Stenger.
Nach und nach treffen schließlich die Ehrengäste ein, die mit Bussen vom Festakt in der Altstadt zum Childhood-Haus gebracht werden. Darunter sind auch der älteste Bruder der Königin, Ralf de Toledo-Sommerlath, seine Frau Charlotte sowie sein Sohn Thomas Sommerlath. Für die Öffentlichkeit ist der Bereich um Gebäude "4040", in dem sich auch die Verkehrsmedizin des Instituts für Rechtsmedizin befindet, weiträumig abgesperrt. So bleibt Beschäftigten von Uniklinik und Universität nichts anderes übrig, als aus den Fenstern das Treiben in ihrer Nachbarschaft zu verfolgen.
Als die Monarchin endlich eintrifft, fällt langsam die Anspannung von den elf Schülern der Schwedischen Schule der Deutsch-Schwedischen Gesellschaft Heidelberg ab, die mal mehr, mal weniger geduldig auf diesen Moment gewartet haben. Sie haben zwei Lieder einstudiert: "Pippis Sommerlied" auf Schwedisch und "Unsere Welt ist klein, so klein" auf Deutsch und Schwedisch. Die Königin applaudiert anerkennend. "Dieser Tag bedeutet den Kindern viel. Einige sind extra früher aus den Ferien gekommen, um hier dabei zu sein", so ihre Lehrerin Ylva Ureland. Und ihre Kollegin Yjollca Potoku sagt: "Wir waren aber fast aufgeregter als die Kinder. Es ist einfach ein Traum, unsere Königin zu treffen."
Nach der Begrüßung durch die Kinder schaut sich Königin Silvia die neuen Räume des Childhood-Hauses an. Es ist ein interdisziplinäres und behördenübergreifendes Zentrum für Kinder, die Opfer und Zeugen von Gewalt oder sexuellem Missbrauch wurden. Dort arbeiten Ärzte, Richter, Staatsanwälte, Polizisten und das Jugendamt zusammen. Die Kinder können zu Befragungen kommen, werden medizinisch und psychologisch untersucht und erhalten alle notwendigen therapeutischen Hilfestellungen durch das besonders geschulte Fachpersonal - in einer freundlichen, angstfreien Umgebung.
Erst nach der Begehung schneidet Silvia zusammen mit Strobel, Büdenbender, OB Würzner und Uniklinik-Chefin Annette Grüters-Kieslich das rote Band zur Eröffnung durch.
Und dann dürfen auch die anderen Gäste das Haus in Augenschein nehmen. Die Königin fährt gegen 16.30 Uhr weiter. Der Vorplatz vor dem Childhood-Haus ist da schon menschenleer. (tt)