Hintergrund - Antisemitismus-Strategie
Die Antisemitismus-Strategie
Schüsse auf ein ehemaliges Rabbinerhaus in Essen, Müll und Zerstörung an einer Synagoge in Berlin, Attacken auf die Skulptur eines jüdischen Sportlers in Thüringen: das sind nur drei Beispiele aus den letzten Wochen. 306 Straftaten mit antisemitischem Hintergrund erfasst die Statistik allein für die Zeit von Juli bis Ende September. Dem setzt die Bundesregierung ihre neue "Nationale Strategie gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben" entgegen. Ziel ist, Juden besser vor Vorurteilen und Hass zu schützen.
> Bildung, Aufklärung, Strafverfolgung: Zentral im Konzept des Antisemitismusbeauftragten Felix Klein ist Bildung und Aufklärung, sowohl über die jüdische Geschichte und den Holocaust als auch über Israel und die Bedeutung des Landes für Juden weltweit. Nicht zuletzt geht es um ein gezieltes Vorgehen von Polizei und Justiz gegen Anfeindungen und Straftaten, damit Juden in Sicherheit leben können.
> Alltag sichtbar machen: Wichtig ist Klein auch, jüdisches Leben sichtbarer zu machen. Bei geschätzt 120.000 bis 150.000 Jüdinnen und Juden in Deutschland gilt für viele im Land wohl einfach: Man kennt sich nicht und beäugt sich nur aus der Distanz. Berührungsängste nehmen, Neugier wecken, auch das gehört für Klein dazu.
> Ein komplexes Modell: In seiner NASAS abgekürzten Strategie hat der Bundesbeauftragte ein 5x3-Modell erdacht: fünf Handlungsfelder und drei Querschnittsdimensionen. Streckenweise klingt sein Plan ziemlich abstrakt. Das kritisierte die Opposition sofort: Die Strategie falle zu unkonkret aus, hieß es.