Hessinnen und Hessen sparen wieder weniger
Pünktlich zum 100. Jubiläum des Weltspartags melden sich die Statistiker: Die Bürger in Hessen sind wieder weniger sparsam. Was könnte dabei eine Rolle spielen?
Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Menschen in Hessen legen wieder weniger Geld zurück. 2022 sparten sie durchschnittlich 11,9 Prozent ihres verfügbaren Einkommens, wie das Statistische Landesamt in Wiesbaden anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Weltspartags mitteilte. Pro Kopf wurden 2022 in Hessen durchschnittlich 3.190 Euro zur Seite gelegt - 19,3 Prozent weniger als 2021.
Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 mit 12,0 Prozent lag die Sparquote in dem Bundesland in den ersten beiden Pandemie-Jahren merklich höher: bei 17,3 Prozent 2020 beziehungsweise 15,4 Prozent 2021. Nach dem Ende der coronabedingten Einschränkungen wie Ladenschließungen und im Zuge der damaligen hohen Inflation näherte sich die Sparquote der hessischen Privathaushalte wieder dem Niveau vor der Pandemie an.
Mehr Geld für Konsum
Die Hessinnen und Hessen gaben ihr verfügbares Einkommen vermehrt aus: Die preisbereinigten Konsumausgaben stiegen 2022 gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Prozent. Pro Kopf betrugen die Konsumausgaben in jeweiligen Preisen 23 640 Euro (plus 8,6 Prozent).
Im bundesweiten Vergleich zeigten sich die Bürger in Hessen trotzdem recht sparsam: Nur Bayern (12,9 Prozent), Baden-Württemberg (12,8 Prozent) und Berlin (12,5 Prozent) hatten 2022 höhere Sparquoten.
Zahlen für 2023 teilte das Landesamt noch nicht mit. Der Weltspartag war 1924 bei einer internationalen Sparkassen-Konferenz in Mailand ins Leben gerufen worden. Er wird immer in der letzten Oktoberwoche veranstaltet.
© dpa-infocom, dpa:241028-930-272403/1