Stromausfall in Hoffenheim
Im Trainingszentrum des Fussball-Bundesligisten ging gestern nichts mehr

Im Trainingszentrum des Fussball-Bundesligisten ging gestern nichts mehr
"Wir kamen kaum noch mit der Arbeit nach. Die Kinderchen purzelten nur so raus", sagte die Hebamme Brendy Kouwenberg – neun Monate nach einem Stromausfall in der holländischen Provinz Gelderland. Ganz so drastische Auswirkungen sind nicht zu erwarten, nachdem gestern Schlag zwölf im Trainingszentrum der TSG 1899 Hoffenheim alle Lichter ausgingen.
Telefone, Computer und Faxgeräte standen still. Die Handys gaben ihren Geist auf, weil die elektrisch betriebene Dachantenne den Dienst einstellte. Trainer Holger Stanislawski musste auf seinen geliebten Kaffee verzichten. Koch Harald Maier konnte gerade noch die Profis versorgen, für die Mitarbeiter blieb die Küche kalt. Als auch den Laptops zunehmend der Saft ausging, war der Betrieb komplett lahmgelegt.
Stromausfall bei 1899 Hoffenheim. Zwar war mit dem Präsidenten Peter Hofmann ein Fachmann vor Ort, doch die Kunst des Elektromeisters war der Schwere des Falles nicht gewachsen. Ursache war ein Fehler im Umspannwerk Meckesheim.
Zuzenhausen war gestern ab Mittag ohne Strom, das Trainingszentrum des Bundesligisten in der Horrenberger Straße war am längsten, nämlich bis in den frühen Arbeit hinein, betroffen. "Nicht auszudenken, wenn das Unglück am Mittwochmorgen passiert wäre, als wir noch wichtige Transfers abwickeln mussten", sagt Alexander Waldi. Es hätte Millionen kosten können. So aber machten die Hoffenheimer das Beste daraus, sie rückten in der Not enger zusammen. Carolin Benke von der Event- Abteilung konnte mit den Kollegen ohne schlechtes Gewissen ihren Geburtstag feiern. Die Profis schnitten von ihren Putensteaks eine Scheibe ab, wenn Geschäftsstellen- Mitarbeiter nachweisen konnten, dass sie knapp vor dem Verhungern waren.
Spätestens heute Abend beim Testspiel gegen den FC Zuzenhausen will Hoffenheim wieder unter Strom stehen.."