Stanislawski stachelt Fans wieder an
"Wahrscheinlich sind am Sonntag mehr Fans auf dem Weihnachtsmarkt, als am Samstag in Nürnberg"
"Wahrscheinlich sind am Sonntag mehr Fans auf dem Weihnachtsmarkt, als am Samstag in Nürnberg"
Am Sonntag feiert 1899 Hoffenheim mit seinen Fans Weihnachten. Der Zuzenhäuser Weihnachtsmarkt findet dieses Jahr am Trainingszentrum von 1899 Hoffenheim statt. Am Sonntag sind deshalb die Fanklubs eingeladen zu einem gemeinsamen Weihnachtsmarkt mit den Profis. Die Spieler werden nach dem Auslaufen eine Stunde in den verschiedenen Hütten bedienen. "Ich bin bei den Landfrauen", verkündete beispielsweise Sejad Salihovic stolz. Holger Stanislawskis Rat an Salihovic: "Erzähl das zuhause besser nicht!"Aus dem Erlös von Wurst- und Glühweinverkauf werden Weihnachtsgeschenke gekauft, die an einhundert Kinder aus sozial schwachen Familien in der Region verteilt werden. Holger Stanislawski hat seinen Platz noch nicht gefunden: "Wo komme ich denn hin, Mike?" fragte er auf der Pressekonferenz den Fanbeauftragten Mike Diehl. Der antwortete: "Wir werden uns schon was Nettes aussuchen."
"Mehr Leckerbissen, als am Samstag gegen Nürnberg", befürchtete Florian Huber von der Heilbronner Stimme am Sonntag bei der tollen Idee der TSG. Trainer Holger Stanislawski sieht's offenbar ähnlich: "Wahrscheinlich sind am Sonntag mehr Fans auf dem Weihnachtsmarkt, als am Samstag in Nürnberg. So viele hatten wir ja nicht dabei zuletzt", spielte Stanislawski auf die knapp 150 Mitgereisten in Leverkusen an. Witz oder Zynismus? In Nürnberg sind bisher rund 500 Karten im Vorverkauf abgesetzt worden.
Stanislawski fordert: "In guten wie in schlechten Zeiten steht man als Mannschaft, als Fan, als Verein zusammen. Ich kann nicht erwarten, dass wir zuhause 5:0 gewinnen und 5.000 mitfahren und wenn wir 0:0 spielen alle sagen: 'Mist, da fahr ich nicht mehr hin.' Aus Überzeugung für die Mannschaft muss man zusammenstehen."
Stanislawski fordert mehr Unterstützung von den Fans - schon wieder. Bereits vor dem DFB-Pokalspiel gegen Köln forderte Stanislawski die TSG-Fans heraus. Es funktionierte. Im Pokal zeigten sich zahlreiche Blau-Weiße animiert. Nun also der erneute Appell, nachdem sich schon Präsident Peter Hofmann in einer feurigen Ansprache am Montag auf der Jahresmitgliederversammlung an die Anhänger richtete.
Stanislawski erklärt sein Vorpreschen: "Natürlich wollen die Fans am Liebsten mit einem Auswärtssieg heimfahren. Das wollen wir auch. Aber es gibt im Fußball und im Leben auch Phasen, in denen es nicht so funktioniert und trotzdem stehen wir zusammen. Die Jungs verlieren nicht absichtlich. Wenn ich nur auf die Ergebnisse schaue und wir spielen katastrophalen Fußball, gewinnen aber Spiele, dann macht das auch nicht glücklich. Dementsprechend hoffe ich, dass uns viele begleiten werden, um zusammen den Sieg mitzunehmen."