Müller erwartet von Hopp eine Erklärung
Der Manager äußert sich in der "SportBild" über seinen Ex-Klub

Der Manager äußert sich in der "SportBild" über seinen Ex-Klub
Knapp eine Woche nach seiner Entlassung äußerte sich Ex-Manager Andreas Müller in der "SportBild" über die TSG 1899 Hoffenheim und sein Aus. "Ich hätte zumindest erwartet, dass man mit mir Gespräche führt, bevor man intern beschloss, mich zu beurlauben", so Müller. "Das ist schwer zu nehmen. Da erwarte ich auch in einem persönlichen Gespräch mit Herrn Hopp eine Erklärung." Und: "Ja, ich bin immer noch überrascht. Bis jetzt habe ich keine schlüssige Erklärung dafür bekommen, warum ich beurlaubt wurde."
Müller habe zu keiner Zeit einen Vertrauensverlust gespürt, sagte er der "SportBild". "Es gab sicher Nebengeräusche wie bei der Dauerthematik Tim Wiese. Oder wie bei Bernhard Peters, der sich in den vergangenen Wochen mit seinen Ideen immer stärker positionieren wollte, ohne dafür Verantwortung tragen zu müssen." Das Thema Wiese sah Müller öffentlich "falsch dargestellt". Er erklärte dem Boulevard: "Roger Wittmann selber schlug vor, Tim aus dem Training herauszunehmen und ihm Einzeltraining zu geben. Am Ende wurde das Thema verdreht und so gesteuert, uns mit der Personalie Wiese zu beschädigen."
Müller und Kurz hätten sich bei der Personalie Wiese immer "an alle Absprachen zwischen Dietmar Hopp und Roger Wittmann gehalten", so der Manager. "Deswegen sehe ich da keinen Fehler." Nach dem Spiel gegen Greuther Fürth sei "ein komplett verdrehtes Bild" gezeichnet worden. Müller: "Meine Vermutung ist, dass es von einigen Quellen gezielt so angeschoben wurde, um uns zu diskreditieren und am Ende zu demontieren."
Das Thema Wiese nannte Müller nicht als einzigen Grund für die Entlassung. "Sportlich hatten wir sicher nicht genug Punkte geholt." Trotzdem verteidigte der Manager die Entscheidung, Marco Kurz im Dezember als Trainer zu verpflichten. "Es war die absolut richtige Entscheidung." Nach Informationen der "SportBild" soll Müller sich sogar bei BVB-Trainer Jürgen Klopp nach Kurz erkundigt haben. Müller: "Ich habe mir viele Informationen innerhalb der Bundesliga eingeholt, auch von einem Top-Trainer, der Marco kennt. Er hat mich in der Wahl bestärkt."
Zur Rolle von Dietmar Hopp bei der TSG, wird Müller in der "SportBild" zitiert: "Ich habe wahnsinnig großen Respekt vor seiner Leistung und vor dem, was er tut. Deswegen war ich auch im ständigen Austausch mit ihm. Klar ist auch, dass es viele Leute in seinem Umfeld gibt, die großen Einfluss auf ihn nehmen. Unter dem Strich steht immer schneller Erfolg. Wenn der ausbleibt, macht er seinen Einfluss dann geltend."
Und: "Dietmar Hopp hat ein breites Umfeld, wozu auch Berater zählen. Es ist auch nichts, was daran zu beanstanden wäre. Es wird insgesamt nur zum Problem, wenn der externe Einfluss - egal von wem - zu groß Richtung der handelnden Personen wie Geschäftsführer, Trainer oder Manager wird." Ob das für Müller ein Problem war, wollte er gegenüber "SportBild" nicht ausschließen. Auf die Frage, was der Grund für seine Entlassung sein könne, antwortete Müller: "Ich habe kurz vor meiner Beurlaubung einen Spieler abgelehnt, der für die nächste Saison gewünscht war. Es machte aber keinen Sinn, ein eventuelles Talent aus Südamerika zu holen. Ob dies am Ende den Gegenwind verschärfte, weiß ich aber nicht."