Baudezernent Alexander Matt, Universitätsrektor Bernhard Eitel, Bernd Müller und Alexander Hottmann (beide "Vermögen und Bau, v.l.) zeigen bei einem Rundgang im Januar 2018, an welcher Stelle beim ehemaligen Gefängnis ein Neubau entstehen kann. Foto: Rothe
Heidelberg. (dns) Jetzt ist es amtlich: Der Traum vom Studentenwohnheim im ehemaligen Altstadt-Gefängnis ist geplatzt. Die Pläne des Studierendenwerkes, das zumindest in einem Teil des Areals Wohnplätze für Nachwuchsakademiker anbieten wollte, werden nicht verwirklicht. Dabei wären sowohl die Lage in der Altstadt als der Reiz, im einstigen Knast zu leben, für die Studenten attraktiv gewesen, ist man beim Studierendenwerk überzeugt. "Aber wenn der Platz so rar ist, muss man eben Prioritäten setzen", erklärt die Geschäftsführerin Tanja Modrow und zeigt Verständnis für das Vorgehen von Universität und Land.
Zumal die Landesbehörde Vermögen und Bau nun bei der Suche nach alternativen Standorten für weitere Wohnheime helfen möchte. Denn der Bedarf ist noch immer immens: Gerade zum Semesterstart suchen immer Tausende Studentinnen und Studenten in Heidelberg nach einer halbwegs bezahlbaren Bleibe. Zum Oktober 2018 gab es in den Wohnheimen des Studierendenwerkes rund 1250 freie Plätze - darauf bewarben sich mehr als 7000 Nachwuchsakademiker.
Doch in der Altstadt, wo die Nachfrage am größten ist, werde es schwierig, einen passenden Standort zu finden, so Modrow. Schließlich hat hier auch die Universität einen riesigen Raumbedarf. Deshalb richte sich der Blick nun vor allem auf die anderen Stadtteile: "Es wird intensiv nach weiteren geeigneten Liegenschaften gesucht, und wir sind optimistisch, etwas Geeignetes zu finden", zeigt sich Modrow zuversichtlich. Gleichzeitig wird aber auch die Suche in Nachbarkommunen ausgeweitet. So soll etwa in Schwetzingen ein Wohnheim für Heidelberger Studenten entstehen.
Als nächsten Schritt konzentriere man sich beim Studierendenwerk jedoch darauf, aus dem provisorischen Wohnheim im Holbeinring ein dauerhaftes zu machen. Dort leben seit 2011 mehr als 700 Studenten in einer ehemaligen US-Kaserne. Das Studierendenwerk hat das Areal bis 2021 vom Bund gemietet, will nun aber mit diesem über einen Kauf verhandeln.