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Die Kerwelust siegte übers Wetter (plus Fotogalerie)

Drei Tage volles Programm: Großer Andrang herrschte bei der Wein- und Straßenkerwe.

03.10.2022 UPDATE: 03.10.2022 18:15 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden
Ein gemütlicher Bummel über die Kerwemeile, ein Schwätzchen mit Freunden und eine Einkehr in den Zelten der Vereine: Das macht die Kerwe aus. Foto: Pfeifer

Von Rudi Kramer

Mühlhausen. Wo ein guter Wein wächst, da lässt sich auch gut feiern. Und genau das taten die Mühlhäuser und viele Gäste aus der Region bei der 45. Wein- und Straßenkerwe. Am Samstag und Sonntag ließen sie sich nicht abschrecken vom schmuddeligen Herbstwetter.

Nach zwei Jahren Corona-Pause war der Kerwedurst einfach zu groß. Und am Montag wurde die Kerwe noch mit Sonnenschein belohnt. Insgesamt 16 Gruppen und Vereine hatten mit ihren ehrenamtlichen Helfern Zelte, Buden und Stände aufgebaut, für Speisen und Getränke gesorgt, dazu ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet.

Um die historische Verbindung von Kirchweih und Kerwe zu verdeutlichen, hatten die katholische Kirchengemeinde St. Cäcilia und die evangelische Kirchengemeinde Mühlhausen-Tairnbach am Samstag zum ökumenischen Kirchweihgottesdienst in die Pfarrkirche St. Cäcilia eingeladen. Es sei schön, an diesem Brauchtum festzuhalten und die Kerwe unter den Schutz Gottes zu stellen, so Pastoralreferentin Antje Kaminski.

Dann kündigte Kanonendonner den Beginn der drei fröhlichen Tage an. Draußen erklang Marschmusik durch den Kraichgau Fanfarenzug unter der Leitung von Volker Wachter und die Kerweschlumpel wurde in feierlichem Zug von der Kerwemeile zum Kirchplatz gebracht. Dort wurde sie auf den Namen "Vollberta" getauft.

Hunderte Schaulustiger waren an diesem kühlen und feuchten Abend herbeigeströmt, um das Eröffnungsspektakel mitzuerleben, darunter auch viel Prominenz. Sie alle wurden von Bürgermeister Jens Spanberger herzlich willkommen geheißen. "Unsere Kerwe verbindet Tradition und Moderne", so Spanberger und verwies dabei einerseits auf das traditionelle Mitwirken der Gruppen und Vereine, andererseits auf die modernen Akzente im Kerweprogramm.

Für jede Generation sei gute Unterhaltung und Abwechslung geboten – und das dank der vielen Helfer aus den Vereinen, der Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes, die mit "viel Herzblut und großem Einsatz" zur Stelle seien, damit die Kerwegäste "im Herzen von Mühlhausen diese tollen Festtage feiern dürfen".

Weinkönigin Anna-Lena Kretz (v.l.) und Bürgermeister Jens Spanberger eröffneten die Kerwe, Schlumpel „Vollberta“ durfte nicht fehlen.

Mit dem Trinkspruch von Wilhelm Busch "Ein Trinkgefäß, sobald es leer, macht keine echte Freude mehr", wünschte die kurpfälzische Weinkönigin Anna-Lena Kretz eine "wunderschöne Kerwe". Unter dem Motto "Wie die Alten sungen, so zwitschern auch die Jungen" feierte das alte "Mühlhaiser Lied" schon im dritten Jahr Auferstehung, Ortsbüttel Werner Reiß zog die Ereignisse der letzten Monate durch den Kakao.

Ein gemütlicher Bummel über die Kerwemeile, ein Schwätzchen mit Freunden und die aus den Zelten aufsteigenden Düfte machten die Mühlhäuser Kerwe aus. Kulinarisch reichte die Palette von Füllsel mit Sauerkraut und Schäufele über Maultaschen, Schälrippchen und Schweinshaxen bis hin zu Wildschwein-Gulaschsuppe. Die Frauen vom Missionsstrickkreis hatten warme Socken für kalte Tage im Angebot.

Auch für Augen und Ohren wurde etwas geboten. Am Samstag und Sonntag sorgte im FC-Zelt DJ Marco mit seiner Musik für gute Stimmung. Bei der Feuerwehr stieg eine "Mallorca-Party". Am Kerwemontag, als sich endlich die Sonne zeigte, hatte die KJG zum Kinderschminken eingeladen.

Auf dem Fuß- und Radweg boten Kinder beim Flohmarkt ihre nicht mehr benötigten Spielsachen, Bücher und dergleichen an. Die Kuhschwanz Angels luden zur Kinder-Kerwe-Disco auf den Kirchplatz ein. Viel Betrieb war natürlich auch auf dem großen Vergnügungspark. Einziger Wermutstropfen des Ganzen: Am Montagabend ist auch schon wieder alles vorbei.

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