Die Klassenzimmer sind schon fast fertig
Das Ende des ersten Bauabschnitts und damit der Umzug verzögert sich wohl bis in den Herbst.

Von Micha Hörnle
Schriesheim. Die schlechte Nachricht zuerst, aber die ist so neu auch wieder nicht: Der Umzug der Gymnasiasten von den Containern in die sanierten Räume – und damit das Ende des ersten Bauabschnitts im Kurpfalz-Gymnasium – verzögert sich. Bei einer Baustellenbegehung mit Bürgermeister Christoph Oeldorf, Bauamtsleiter Markus Dorn und dem Projektleiter der Großbaustelle, Sebastian Bohnekamp, konnte man sehen, was bald genutzt werden kann und was den Umzug noch verzögert.

Bohnekamp ist selbst merklich frustriert von den wiederholten Verschiebungen des Eröffnungstermins: "Es hat schon vor Baubeginn angefangen, als wir sehr lang auf die Container warten mussten." Dann kam es immer wieder zu Verzögerungen, die das Projekt "ins Stolpern brachten" (Bohnekamp). Zuletzt waren es die Fenster, die den Baustellenbetrieb länger lahmlegten. Durch die Baustoffknappheit wartete man auf Glas, Metall, Koppel-Elemente und Sonnenschutz, wodurch der Fensterbauer ausgebremst wurde. Immerhin habe man die komfortable Situation, dass der Schulbetrieb in den Containern aufrechterhalten werden kann.
Lang wird es aber nun nicht mehr dauern. Das sieht man an allen Ecken der Baustelle, Bohnekamp und Dorn gehen davon aus, dass es in den Herbstferien so weit sein könnte. Dass man bis zur Ferienzeit warten muss, hat damit zu tun, dass ein Umzug während des Schulbetriebs fast nicht möglich ist und es zu Unterrichtsausfall kommen würde, was man unbedingt vermeiden will, wie auch der Bürgermeister betonte.
Noch steht im Foyer des Gymnasiums alles voll mit Baumaterialien, auf dem Boden liegen Planen, aber es ist zu erahnen, was bald daraus wird. In den Toiletten fehlt nur noch die Decke, Becken und Spiegel sind schon installiert. Vor allem im ersten Obergeschoss ist schon fast alles fertig. Der helle, verglaste Aufenthaltsraum mit den runden Leuchten an der Decke lädt schon jetzt zum Verweilen ein, und auch die Klassenräume und das Lehrerzimmer sind bis auf die Fenstersimse fertig saniert.
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In den Klassenzimmern wurde an alles gedacht, erläuterte der Bürgermeister. Der Boden ist mit einem Teppichboden belegt, der zu einer besseren Raumakustik beiträgt und den Lärm etwas abdämpft. Ein Schmutzfänger sei der Teppich aber nicht, so Dorn: "Das Material ist wie ein Angelgarn und nimmt keine Flüssigkeiten auf." Ein Lüftungsgerät mit Wärmetauscher und Luftfilter, das in die Fenstersäule eingebaut ist, sorgt für ein angenehmes Raumklima und kann auch Corona-Viren aus der Luft filtern. Das Lüften über die Fenster ist aber nach wie vor möglich. Ein für Oeldorf besonders wichtiges Element sind die WLAN-Punkte in jedem Klassenraum: "Wir haben nicht nur energetisch saniert, sondern auch die Digitalisierung mitbedacht". Und das großzügig, denn die Leistung der Router könnte pro Klassenzimmer 600 Endgeräte mit schnellem Internet versorgen, wie der Bürgermeister beeindruckt berichtete: "Das wird auch in den nächsten Jahren den Ansprüchen von digitaler werdender Schule genügen." Obwohl nun alles moderner und neuer ist, wurde bei der Sanierung darauf geachtet, die Geschichte der Schule, die vor allem für die Ehemaligen einen sentimentalen Wert hat, und für die, die gerade die Schulbank drücken, eine Inspiration sein kann, zu erhalten.
So wurden die von den Abiturienten gestalteten Wandgemälde, dort, wo es möglich war, nicht entfernt – und zeigen weiter die Kunstwerke vieler Abschlussklassen.