"Ein echter Zeitgewinn für Radfahrer"
Wichtiger Lückenschluss: Neue Boveri-Rampe verbindet Neckarstadt-Ost mit Käfertal. Die Eröffnung verzögerte sich um neun Monate.

Mannheim. (oka) Schon von Weitem ist das Betonbauwerk an der Boveristraße zu erkennen. Auf den ersten Blick sieht es etwas monströs aus, auf den zweiten wird klar, warum das so sein muss: damit Radfahrer und Fußgänger – auch mobilitäts- und seheingeschränkte – barrierefrei und bequem über das Brückenbauwerk die andere Seite erreichen können. Die sogenannte Boveri-Rampe, die Käfertal mit der Neckarstadt-Ost verbindet, ist in der vergangenen Woche eingeweiht worden.
"Richtig toll" sei die Rampe über die Riedbahn geworden, erklärte Umweltbürgermeisterin Diana Pretzell, deren Dezernat für die Planung zuständig war. Von einem wichtigen Lückenschluss in Radwegenetz sprach Baubürgermeister Ralf Eisenhauer. "Das ist ein echter Zeitgewinn für Radfahrer." Die Boveri-Rampe befindet sich dort, wo vorher der Boveri-Steg war. Dieser wurde zurückgebaut und mit dem neuen Bauwerk inklusive Treppenturm auf der nördlichen Seite ersetzt. Außerdem wurden Radwege, Fahrbahn, Ampelanlage und Straßenbeleuchtung der Boveristraße in diesem Abschnitt erneuert sowie der Zugang eines Supermarkts verlegt. Die RNV machte die nahe gelegene Bushaltestelle barrierefrei.
Das Bauwerk schließt die letzte Lücke in der Radverbindung, die bereits im Rahmen des Baus der Stadtbahn Nord angelegt wurde und die nun durchgängig bis in den Käfertaler Wald befahrbar ist. Die Rampen auf beiden Seiten ermöglichen die barrierefreie Querung der östlichen Riedbahn entlang des Grünzugs Nord, der zwischen Käfertal und Waldhof verläuft. "Eine energieeffiziente Beleuchtung, ein höheres Geländer und eine rutschfeste Beschichtung sorgen für Sicherheit auf der Brücke", erläuterte Diana Pretzell.
Eigentlich sollte die Rampe bereits im September 2021 fertig sein, doch sorgten Corona und Lieferengpässe laut Stadtverwaltung für die Verzögerung. Die Gesamtkosten des Projekts betragen 3,5 Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg unterstützte das Vorhaben mit einer Förderung durch das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz im Bereich des Rad- und Fußverkehrs mit mehr als einer Million Euro.
Nachdem die Lücke im Mannheimer Norden geschlossen ist, hat die Arbeit an einem Großprojekt im Süden begonnen: Das Neckarplatt in Feudenheim als Auftakt des Radschnellwegs Mannheim-Viernheim-Weinheim besitzt unter anderem aufgrund der Verbindungsfunktion mit dem Radschnellweg Mannheim-Heidelberg eine wichtige Rolle im Radnetz. Um diese Verbindung zukünftig für alle Verkehrsteilnehmenden attraktiv zu gestalten, wird die Straße bis zur Bundesgartenschau (Buga) 2023 entsprechend umgebaut. Am Ende des Neckarplatts laufen bereits die Arbeiten für die Maßnahme "Ebenerdige Querung Feudenheimer Straße". Laut Diana Pretzell soll nach bisherigem Stand auch die Radtrasse durch die Feudenheimer Au mitsamt der Radwegunterführung unter der stark befahrenen Straße "Am Aubuckel" hindurch pünktlich zum Buga-Beginn fertig sein. Die Unterführung verbindet dann die Feudenheimer Au mit dem Spinelli-Gelände. Der Zeitplan sei eng, erklärte sie. Doch man gehe davon aus, ihn halten zu können.
