Die Ersatzspielstätte ist für die Schauspiel zu spät fertig
Wenn die neue Spielzeit des Nationaltheaters in den Ersatzspielstätten startet, wird das Alte Kino noch nicht fertig sein.

Mannheim. (oka/zg) Dass der Umbau des Alten Kinos im Quartier Franklin im Verzug ist, war bereits in einer früheren Sitzung des Kulturausschusses angeklungen – jetzt ist es offiziell: Wenn die neue Spielzeit des Nationaltheaters in den Ersatzspielstätten startet, wird das Alte Kino – das während der Generalsanierung des Hauses am Goetheplatz die Sparten Schauspiel und Tanz beherbergen sollte – noch nicht nutzbar sein. Das berichteten Achim Judt, Geschäftsführer der MWSP, und Schauspielintendant Christian Holtzhauer am Donnerstag im Kulturausschuss.
Die für die Konversionsflächen verantwortliche städtische Projektentwicklungsgesellschaft MWSP als Eigentümerin des Gebäudes baut das Alte Kino derzeit zu einem Veranstaltungshaus um, das nach der Generalsanierung für kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen genutzt werden soll. "Wir stehen mit dem beauftragten Generalunternehmer in engem und stetem Kontakt und suchen gemeinsam nach Wegen, den Umbau so zügig wie möglich voranzutreiben", erläuterte Achim Judt. "Allerdings sind insbesondere Materialknappheit und Lieferschwierigkeiten von verschiedenen Baustoffen sowie zusätzlich erforderlich gewordene Maßnahmen für die Statik des Bestandsdaches Gründe, warum es zu Verzögerungen in der Bauausführung kommt."
Gründe sind Lieferengpässe und Materialknappheit
Die ursprünglich im Dezember geplante erste Schauspiel-Premiere im Alten Kino muss nun voraussichtlich in das erste Quartal 2023 verschoben werden. Aktuell wird der Bauzeitenplan den neuen Rahmenbedingungen angepasst. "Sobald uns verlässliche Informationen zur Fertigstellung vorliegen und wir wissen, wann wir mit der technischen Einrichtung und Inbetriebnahme des Gebäudes beginnen können, werden wir die Termine für die ersten Premieren auf Franklin veröffentlichen", betonte Holtzhauer. Unsere Abonnentinnen und Abonnenten und alle Besucherinnen und Besucher des Nationaltheaters müssen bis dahin nicht auf ein Angebot des Schauspiels verzichten. Wir arbeiten unter Hochdruck an einem alternativen Spielplan."
Man bedauere sehr, dass das Alte Kino zu Beginn der neuen Spielzeit noch nicht zur Verfügung stehe, so Kulturbürgermeister Michael Grötsch. Aber: "Die Gespräche mit allen beteiligten Akteuren zeigen, dass trotz veränderter Rahmenbedingungen intensiv an einem zügigen Vorankommen der Umbaumaßnahme gearbeitet und auch vonseiten des Schauspiels alles darangesetzt wird, dem Publikum fast nahtlos ein Theatererlebnis zu bieten." Aussagen zu möglichen Kostenanpassungen lägen aktuell noch nicht vor, so Grötsch.



