Schriesheim

"Max Jäck" musste weg

Die Naturschutzbehörde veranlasste die Beseitigung des Graffito am Weinberg. Der Grund: Es beeinflusse das Aussehen im Landschaftsschutzgebiet "Bergstraße-Nord" negativ.

13.04.2022 UPDATE: 14.04.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 16 Sekunden
Das Graffito von Winzer Max Jäck beeinflusst das Aussehen im Landschaftsschutzgebiet „Braße-Nord“ negativ, so das Urteil der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes. Es sollte weg. Foto: Kreutzer

Schriesheim. (hö) Vor gut einem Jahr sorgte Jungwinzer Max Jäck für einen Hingucker in den Weinbergen: Dort leuchtete den Wanderern in der Ebene ein Graffito in knalligen Farben mit Jäcks Schriftzug entgegen. Nun ist das Werk verschwunden – und zwar bereits letztes Jahr auf Veranlassung der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes, wie Jäck auf RNZ-Anfrage erklärte. Denn die hatte, von wem auch immer, ein Bild von dem Graffito bekommen und fand, dieses beeinflusse das Aussehen im Landschaftsschutzgebiet "Bergstraße-Nord" negativ – was im Übrigen auch für feste Zäune um Grundstücke gilt. Zunächst versuchte der 34-Jährige, die Behörde hinzuhalten – denn solche Schutzvorschriften "sind aus meiner Sicht Auslegungssache" –, doch dann wurde ihm für Ende November eine Frist gesetzt.

Da er "weder Lust noch Muße hatte, herumzudiskutieren", fügte er sich ins Unvermeidliche: "Wie man das in Schriesheim so macht, bin ich zum Bloemecke gegangen und habe mir einen Eimer Wandfarbe gekauft." Es gab aber kein Grau – die Farbe der alten Betonsteine –, also nahm er Weiß und mischte etwas Schwarz hinein, am Ende wurde es eine Art Hellgrau. "Seitdem habe ich nichts mehr von der Behörde gehört, offenbar ist man mit dem hässlichen Hellgrau zufrieden", resümiert Jäck etwas verärgert. Denn eigentlich war sein "Max Jäck"-Graffito auch nicht für die Ewigkeit gedacht. Er hatte die Idee, zusammen mit dem Jugendgemeinderat ein Schriesheim-Bild, eventuell von der Strahlenburg, aufzusprühen, aber auf die Vorschläge einer etwas dezenteren Farbauswahl ging die Untere Naturschutzbehörde nicht ein.

In Heppenheim war etwas Ähnliches kein Problem: Dort bemalte die dortige Jugendförderung eine unansehnliche und oft vollgekritzelte Betonmauer des Staatsweingutes mit dem Schriftzug der Kreisstadt.

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Und nun leuchtet in Schriesheim also nun eine dann doch recht auffällig weiße Fläche in Richtung Ebene. Das finden nicht alle in Schriesheim gut. Auf Jäcks Weinstand auf dem Wochenmarkt hörte er öfters, dass man für das Verhalten des Landratsamtes kein Verständnis habe. Kritik am farbenfrohen Werk von zwei befreundeten Sprayern habe er noch nicht gehört. 

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