Eppelheim

Fernsprecher verschwinden

Fünf öffentliche Telefone werden abgebaut. Der Grund dafür ist ein neues Gesetz.

24.03.2022 UPDATE: 25.03.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 1 Sekunde
Fernsprechanlagen, wie hier beim Wasserturm, gehören in Eppelheim bald endgültig der Vergangenheit an. Foto: Geschwill

Eppelheim. (ths) Mehrheitlich nahm der Technische Ausschuss im Gemeinderat die durch Michael Benda, dem Leiter des Verantwortungszentrums Bauen, dargelegte Haltung der Deutschen Telekom zur Kenntnis: Die fünf in der Stadt vorhandenen öffentlichen Fernsprecher fallen aufgrund des neuen Telekommunikationsmodernisierungsgesetzes wirtschaftlichen Zwängen zum Opfer. Verschwinden sollen drei Telefone in der Hauptstraße und jeweils eine im Konrad-Adenauer-Ring sowie in der Kirchheimer Straße.

Benda begründete die seit Dezember 2021 mögliche Gesetzeslage, die von dem Weg abweicht, den die Telekom bislang beim Abbau der öffentlichen Kartentelefone einhielt. "Nach Inkrafttreten des Gesetzes erhielten wir im Februar den Hinweis des Betreibers nach neuen Schritten und die Absicht, nun alles auf den wirtschaftlichen Prüfstand zu stellen", erklärte Benda dem Gremium die Botschaft.

Jene stieß auf unterschiedliche Reaktionen. So lehnte Alexander Pfister (SPD) die Maßnahme ab und belegte dies mit einer Anfrage beim Bundesministerium des Innern, inwiefern öffentliche Telefonanlagen noch Baustein für den Zivil- und Katastrophenschutz sind. Die Antwort und der damit verbundene Sicherheitsgedanke bestätigten ihm, "hier abzuwägen, ob wir diese bewährte Kommunikationsform überhaupt abschaffen sollten".

Trudbert Orth (CDU/FDP) und Bernd Binsch (Eppelheimer Liste) argumentierten dagegen. Sie wiesen auf den möglichen Kostenfaktor hin, der beim Erhalt der öffentlichen Telefone auf die Stadt zukomme sowie auf das nicht zu ändernde Bundesgesetz. Claudia Grau-Bojunga (Grüne) forderte dagegen ein städtisches Angebot für bedürftige Bürger, zumal nach ihrer Meinung die meisten überhaupt kein Handy besäßen.

All diesen Vorschlägen erteilte Benda vor der Kenntnisnahme eine Absage, da die Stadt dazu auch ein "eigenes Netz aufbauen" müsste. Dies hielt er für "kaum vorstellbar", da es bekanntlich eine Verpflichtung des Bundes und der Gesetzessituation gebe.

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