Neckar-Odenwald-Kreis

Sechs Römerpfade erweitern das Angebot an Wanderwegen

Die Zertifizierung als "Kurze Qualitätswege Wanderbares Deutschland" wird angestrebt. Die Eröffnung soll am 1. Mai sein.

15.03.2022 UPDATE: 16.03.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 30 Sekunden
Wanderer dürfen sich über neue Wege im Neckar-Odenwald-Kreis freuen. Sechs Römerpfade erweitern das Angebot und führen zu geologischen, kulturellen und landschaftlichen Highlights. Foto: Touristikgememeinschaft Odenwald / Christian Frumolt

Neckar-Odenwald-Kreis. (pm) Sobald die Tage wieder länger und wärmer werden, trifft man im Odenwald auch wieder zahlreiche Wanderer an, die die Landschaft auf den Wanderwegen erkunden. Am bekanntesten in diesem Gebiet ist wahrscheinlich der lange Qualitätsweg Neckarsteig. Schon bald wird das Angebot aber mit den sogenannten Römerpfaden erweitert.

Die Römerpfade sind sechs Wanderwege zum Thema Römer mit einer Länge zwischen fünf und 14 Kilometern, die rund um Buchen, Walldürn, Mosbach, Osterburken, Limbach und Elztal verlaufen. Sie sollen nach den Kriterien des Deutschen Wanderverbandes als "Kurzer Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" zertifiziert werden. "Ursprünglich war auch bei diesem Projekt zunächst ein langer Qualitätsweg geplant, der sogenannte Limessteig. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurde aber herausgefunden, dass es sehr schwierig werde, einen Streckenverlauf zu finden, der den Kriterien des Deutschen Wanderverbandes standhält und gleichzeitig attraktiv für Wanderer ist", schildert Tina Last von der Touristikgemeinschaft Odenwald (TGO).

Hieraus entwickelte sich die Idee der Römerpfade: "Statt einem langen Weg wurden sechs einzelne geschaffen. Somit konnten wir die Wege in Limesnähe kreieren und die Kriterien der Zertifizierung einhalten", berichtet Last, die zusammen mit Christiane Bachert von der TGO als Projektleitung fungiert.

Die regional bedeutende Jupitergigantensäule, deren Nachbildung unter anderem in Mosbach-Diedesheim besichtigt werden kann, und auf welcher viele der römischen Gottheiten dargestellt sind, sei sozusagen die Grundlage für die Idee der Römerpfade, erklärt Last.

Die Römerpfade treffen auch auf das Unesco-Weltkulturerbe Limes. Hier ein Wegweiser. Foto: Touristikgememeinschaft Odenwald / Christian Frumolt

Die auf der Säule dargestellten Gottheiten sind die Paten der Wege. Ausgehend von diesen Göttern und ihren Aufgabengebieten sollen so Themen der römischen Kultur dargestellt werden. Die Römerpfade seien allerdings nicht als Lehrpfade zu begreifen, sondern der Fokus liege nach wie vor auf dem Wandern. Trotzdem solle den Wanderern etwas von den Römern hier im Odenwald vermittelt werden, beispielsweise durch die ein oder andere Infotafel zum Beispiel zu den namensgebenden Göttern, betont die TGO.

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"Wir hoffen natürlich, dass die Gäste und Einwohner auch die weiteren römischen Highlights wie die Museen und Kastelle besuchen", verrät Tina Last. Zudem habe man mit den Göttern und den Themen auch in den nächsten Jahren immer Anknüpfungspunkte zum Weiterentwickeln. Sei es mit Erlebnisstationen oder neuen Göttern und Wegen, die dazukommen können, freute sich die Projektleitung.

Nun sollen die Wege zertifiziert werden. Hierfür kommt der Deutsche Wanderverband voraussichtlich Mitte bis Ende März für die Zertifizierung der Wege in den Landkreis. Noch dürfen die Wege sich nicht Qualitätsweg nennen. "Wir hoffen natürlich auf ein positives Prüfungsergebnis gleich im ersten Anlauf bei allen sechs Wegen", so Last weiter.

Bei der Zertifizierung vom Deutschen Wanderverband gibt es unterschiedliche Wegekategorien, bei den Römerpfaden wird es voraussichtlich drei Traumtouren und drei Komforttouren geben, die zur Kategorie "Kurzer Qualitätsweg Wanderbares Deutschland zählen. Diese zeichnen sich durch Halbtags- oder Tagestouren und Rundwege oder Streckenwanderungen mit guter Bus- und Bahnanbindung aus. Zudem sollten die Wege an ausgewiesenen Ausgangspunkten beginnen, umfängliche Markierungen und Wegweiser sowie eine Einbindung in das regionale Wanderwegenetz vorweisen, heißt es auf der Internetseite des Deutschen Wanderverbandes.

Neben der Touristikgemeinschaft Odenwald sind noch viel mehr Akteure und Partner eingebunden, wie der Odenwaldklub, der Naturpark Neckartal-Odenwald, Dr. Jörg Scheuerbrandt, der Leiter des Limesmuseums in Osterburken sowie die Förster und Bauhöfe der Kommunen. Des Weiteren gibt es in allen sechs Kommunen mindestens einen Ansprechpartner, der seitens der Stadt oder Gemeinde das Projekt betreut.

Die Eröffnung mit den beteiligten Akteuren und der Presse ist für den 16. April vorgesehen. Dort sollen dann auch alle Pfade kurz vorgestellt werden. Als offizielles Eröffnungsdatum für die Öffentlichkeit ist der 1. Mai geplant, an dem dann bei hoffentlich gutem Wetter gleich mit einer Wanderung auf den Pfaden begonnen werden kann, teilt Tina Last mit.

Neugierige können sich aber schon jetzt die Streckenverläufe zum Herkulespfad, zur Minervatour, zum Marspfad und Co. anschauen. Auf den Outdoor-Portalen "Komoot" und "Outdooractive" sind diese schon einsehbar.

Info: Unter www.roemerpfade.de gibt es weitere Informationen zu den Römerpfaden. Eine Faltkarte, die kostenlos verteilt wird, ist auch gerade in Bearbeitung.

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