Im Mai wird der "Andere Park" eröffnet
Die Bauarbeiten neigen sich dem Ende zu. Es ist die größte neue Freifläche in der Stadt. Rund 1250 Menschen leben schon in der Nachbarschaft.

Von Denis Schnur
Heidelberg. In einigen Wochen ist Heidelberg um eine außergewöhnliche Freifläche reicher: Noch vor dem Sommer – vermutlich im Mai – eröffnen die Stadt und die Internationale Bauausstellung (IBA) den "Anderen Park" in der Südstadt. Das teilte die Stadt auf RNZ-Anfrage mit. Die Bauarbeiten auf den Konversionsflächen befänden sich auf der Zielgeraden. Bis zum Mai sollte der Eröffnung nichts mehr im Wege stehen, auch wenn danach eventuell noch kleinere Arbeiten erledigt werden müssten.
Der "Andere Park" soll das Herzstück der neuen der Südstadt werden. Er ist mit insgesamt fünf Hektar Fläche in etwa so groß wie die Neckarwiese und verteilt sich auf das gesamte ehemalige Kasernen-Areal. Verschiedene Bereiche sollen zum Spielen, Spazieren oder Entspannen einladen. Dabei haben die Stadtplaner des "Studio Vulkan" versucht, möglichst viele "Artefakte" aus der Geschichte des Stadtteils einzubauen – Überwachungskameras der US-Army als "Schmuck" vor dem großen Torgebäude, das Dach des "Checkpoints" als Überdachung für Spielanlagen oder der rote Bodenbelag aus Resten der alten Bebauung, der sich durch das Areal zieht.
Ursprünglich sollten die Bauarbeiten bereits 2020 abgeschlossen sein. Doch der überhitzte Baumarkt sowie einige "Überraschungen", die man in der ehemaligen US-Liegenschaft vorgefunden hatte, haben immer wieder zu Verzögerungen und steigenden Preisen geführt. Einen Großteil der Kosten – fast sechs Millionen Euro – übernimmt jedoch der Bund im Rahmen der Städtebauförderung.
Rund um den Park gehen die Arbeiten ebenfalls voran. Zum Jahresende 2021 lebten laut der Stadt bereits 1250 Menschen in 533 Wohnungen, die ab 2014 in den ehemaligen US-Arealen entstanden sind. Auffällig ist dabei, dass es viele Familien in die Südstadt zieht: Der Anteil der Unter-18-Jährigen an der Bevölkerung ist dort mit 30,5 Prozent mehr als doppelt so hoch wie in der Gesamtstadt (15,1 Prozent). Zudem waren es vor allem Heidelbergerinnen und Heidelberger, die 2021 eine neue Heimat auf den Konversionsflächen gefunden haben: Laut der Stadt sind fast 60 Prozent aller Bewohner aus dem Stadtgebiet dorthin gezogen.
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Bis die ehemaligen Kasernen in der Südstadt komplett in ein Wohnquartier umgewandelt werden, dürfte es noch etwas dauern. Ursprünglich hatte man gehofft, den Prozess bis 2023 abschließen zu können. Mittlerweile heißt es bei der Stadt: "Mitte der 2020er-Jahre".



