Mosbach

Wenn die Inputt-Saison endet, startet der Bau des Kindergartens

Planungen für Kinderbetreuungsstätte am Abenteuergolf-Areal schreiten voran. Fortsetzung der Kooperation mit Inputt-Pächter möglich.

31.01.2022 UPDATE: 01.02.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 49 Sekunden
Thomas Kohlhepp – hier mit ambitioniertem Golfnachwuchs aus der eigenen Familie – würde die Abenteuergolfanlage Inputt auch diese Saison gerne wieder betreiben. Foto: schat

Von Heiko Schattauer

Mosbach. Es ist ein wenig ruhig geworden um die Entwicklungen am östlichen Stadteingang, um die Planungen zum Projekt "Inklusiver Kindergarten" ebenso wie um den Abenteuergolfplatz "Inputt". Bei Letztgenanntem liegt die Ruhe nahe, schließlich ist Winterpause, Ende Oktober wurden die letzten Bälle auf den Bahnen gespielt. In Sachen Inklusiver Kindergarten, der bekanntlich aus den Wirtschaftsgebäuden des Inputts auf einem Teil des Areals entwickelt werden soll, hat sich die Rhein-Neckar-Zeitung beim Vorhabensträger, der Johannes-Diakonie Mosbach, nach dem aktuellen Stand der Dinge erkundigt.

"Die Planung für das Kindergartengebäude steht, ein Bauantrag wurde im vergangenen Jahr gestellt. Allerdings muss von kommunaler Seite Baurecht hergestellt werden – sprich, der Bebauungsplan muss noch angepasst werden", erläuterte Michael Walter, Pressesprecher der Johannes-Diakonie. Solange ruhe der Bauantrag. Man sei derzeit mit der Stadtverwaltung über den Prozess im Austausch. Ehe dann der Gemeinderat über den Plan befinden könne, müsse zunächst noch die Offenlage erfolgen, so Walter weiter.

Bei der Entwicklung der seit vergangenem Frühjahr bekannten Pläne war es zwischenzeitlich zu einer Verzögerung gekommen. "Unmittelbar nach der Fertigstellung der Planung ereignete sich die Flutkatastrophe im Ahrtal. Diese hatte zur Folge, dass zur Sicherheit ein Hochwassergutachten zum Standort in Auftrag gegeben wurde", erläutert der Pressesprecher. Dieses Gutachten liege aber inzwischen vor – und weise den Standort als geeignet und die Schutzmaßnahmen als ausreichend aus.

So soll der Kindergarten aussehen, der am Inputt-Areal entstehen soll. Zur Orientierung: Der MFV-Sportplatz schließt sich links oben an, die B 27 rechts oben. Grafik: Johannes-Diakonie

Entstehen soll auf dem Gelände zwischen Bunddestraße B27 und Elz ein Kindergarten in Trägerschaft der Johannes-Diakonie mit drei Gruppen und mit insgesamt elf Plätzen für Unter-Dreijährige sowie 42 Plätzen für Kinder Ü3. Genutzt wird das bisherige Wirtschafts- und Gastronomiegebäude, das umgebaut und erweitert wird. Der Kindergarten soll konsequent altersgemischt und inklusiv aufgebaut sein, sodass in jeder Gruppe etwa zwei Kinder mit Behinderung betreut werden.

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"Voraussichtlich im Frühherbst 2022" soll laut Johannes-Diakonie Baubeginn für die Betreuungsstätte sein. Die geplante Investitionssumme liege bei rund 3,7 Millionen Euro, wobei die derzeitige Dynamik bei der Umsetzung von Bauprojekten nicht absehen lasse, ob es am Ende auch tatsächlich bei dieser Summe bleibt.

Den anvisierten Auftakt der Baumaßnahmen zugrunde gelegt, wäre ein Weiterbetrieb der Abenteuergolfanlage auf allen 18 Bahnen in dieser Saison realisierbar. "Das ist durchaus möglich, das Begehen der Anlage wird auch während der Bauphase über die bisher bekannten Eingänge möglich sein", sagt auch Michael Walter, der sich mit Blick auf das Inputt weiterhin ein kooperatives Miteinander "wie bereits in der vergangenen Saison" wünscht.

Dank jenes kooperativen Miteinanders hatten sich im Frühsommer die Stadtverwaltung, Johannes-Diakonie und Gastronom Thomas Kohlhepp ("Farmers") auf die Wiedereröffnung der Anlage verständigt. Zur Erinnerung: Im März vergangenen Jahres hatte die seitherige Betreibergesellschaft "Iso gGmbH" überraschend mitgeteilt, dass man den Betrieb der beliebten Freizeiteinrichtung nicht weiterführen werde.

Daraufhin hatten IHK, Stadt, Johannes-Diakonie, Rhein-Neckar-Zeitung und zahlreiche Inputt-Freunde nach Wegen gesucht, wie man der Anlage doch einen Fortbestand sichern könnte. Die Bemühungen mündeten schließlich in einer pragmatisch-praktischen Lösung: Von seiner benachbarten Gastronomie aus betrieb Thomas Kohlhepp das Inputt mit. Die gute Resonanz bestätigte in der Folge, dass die vielfältigen Mühen um den Erhalt der Anlage sich gelohnt haben. Auch für den neuen Pächter lief das neue Abenteuer mit den kleinen Bällen offenbar ansprechend, er hat längst signalisiert, dass er sich eine weitere Betriebssaison mit dem Inputt gut vorstellen könne.

Wenn die Bauarbeiten für den Inklusiven Kindergarten dann im Herbst anlaufen, wird man dennoch erst einmal schauen müssen, inwieweit die direkte Umgebung, sprich: die Golfbahnen davon berührt werden. "Wenn der Bau wie geplant beginnen kann, wird es gegen Ende der Saison gewisse Einschränkungen geben, wie sie eine Baustelle in unmittelbarer Nachbarschaft mit den entsprechenden Sicherungsmaßnahmen mit sich bringt", sagt auch Michael Walter. Gegen einen ein wenig verzögerten Baustart hätten zumindest die Freunde des gepflegten Abenteuergolfs in diesem Fall sicher nichts einzuwenden.

Über kurz oder lang wird die neue Betreuungseinrichtung am Stadteingang aber Form an- und Raum einnehmen. Mit der Konsequenz, dass Bahnen im Inputt verloren gehen werden. "Es werden sicher einige Bahnen in ihrer bisherigen Form wegfallen, beispielsweise dort, wo der Außenbereich des Kindergartens entsteht, also zwischen Elz und dem Bestandsgebäude", verdeutlicht Pressesprecher Michael Walter. Wie viele weitere Bahnen beispielsweise durch Veränderungen am Regenwasserkanal in Mitleidenschaft gezogen werden könnten, stehe noch nicht fest.

Noch nicht ganz fest steht auch die finale Aufteilung der Liegenschaft am Stadteingang. Hier verweist Pressesprecher Walter auf aktuell laufende Vermessungsarbeiten. Sicher ist aber schon: Der Teil, auf dem der Inklusive Kindergarten entsteht, wird von der Johannes-Diakonie gepachtet, das übrige Areal geht an die Stadt zurück.

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